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Bremen (epd). Der umstrittene Entwurf für eine neue Kirchenverfassung steht im Mittelpunkt der zweitägigen Frühjahrssynode, zu der sich in der kommenden Woche die Delegierten der Bremischen Evangelischen Kirche treffen. Das Kirchenparlament, in Bremen «Kirchentag» genannt, kommt dazu in Präsenz mit rund 150 Mitgliedern in der ÖVB-Arena zusammen. Auf der Tagesordnung stehen außerdem Vorbereitungen für ein kirchliches Klimaschutzgesetz und eine Erklärung zum russischen Angriff auf die Ukraine, wie Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Donnerstag mitteilte.

 

 

 

Der Verfassungsentwurf soll in erster Lesung behandelt werden. Kritiker wenden unter anderem ein, mit den Regelungen werde die Macht in der Kirche auf zentrale Strukturen konzentriert, die alt hergebrachte Glaubens-, Gewissens- und Lehrfreiheit der Gemeinden sei nicht mehr garantiert. Befürworter weisen die Vorwürfe zurück und argumentieren, die bremische Kirche brauche eine moderne Verfassung, die das gegenwärtige kirchliche Leben abbilde und die Kirche zukunftsfähig mache.

 

 

 

Beraten werden soll auch über die mittelfristige Finanzplanung der bremischen Kirche, die zukünftig mit deutlich weniger Geld auskommen muss. So soll es bis 2025 ein Fünftel weniger Haushaltsmittel geben, verglichen mit 2019. Bis 2030 stehen angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen und steigender Kosten Kürzungen von weiteren zehn Prozent im Raum. Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehören 58 Gemeinden mit rund 170.000 Mitgliedern. Jedes Jahr verliert die Kirche die Mitgliederzahl einer großen Gemeinde.