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Hannover (epd). Die Diakonie in Niedersachsen hat den geplanten Heizkostenzuschuss für Wohngeldbezieher begrüßt und zugleich eine deutliche Erhöhung staatlicher Transferleistungen gefordert. Ob der Heizkostenzuschuss ausreiche, müsse sich erst zeigen, sagte Diakonie-Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke am Mittwoch in Hannover. «Muss zum Beispiel jemand neue teure Verträge abschließen, weil sein alter Gasanbieter die Lieferung eingestellt hat, kann es trotz des Zuschusses knapp werden.»

 

 

 

In den Beratungsstellen der Diakonie sei es zwar noch zu keiner verstärkten Nachfrage wegen der steigenden Energiekosten gekommen, sagte Lenke. Jedoch träten die Probleme erst zeitversetzt mit der jährlichen Abrechnung der Energiekosten auf. «Wird jetzt nicht gegengesteuert, wird es zu massiven Problemen kommen.» Lenke verwies auf die ebenfalls gestiegenen Lebensmittel- und Strompreise: «Mit Blick auf die Inflation ist die zum Jahreswechsel eingeführte Erhöhung des Hartz-IV-Satzes um durchschnittlich drei Euro natürlich viel zu gering», betonte er. «Hier muss dringend nachgebessert werden.»

 

 

 

Das Bundesbauministerium plant wegen der stark steigenden Energiepreise einmalig einen Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger. Aus den Eckpunkten für den Gesetzentwurf geht hervor, dass Ein-Personen-Haushalte 135 Euro und Zwei-Personen-Haushalte 175 Euro bekommen sollen. Für jede weitere Person im Haushalt soll es 35 Euro geben. Nach Auskunft des Bauministeriums wird sich das Bundeskabinett mit dem Gesetzentwurf wahrscheinlich in zwei Wochen befassen.

 

 

 

Für Hartz-IV-Bezieher werden die Heizkosten im Rahmen der Kosten der Unterkunft übernommen, nicht aber die Stromkosten. Dem Statistischen Bundesamt zufolge geben die ärmsten Haushalte 9,5 Prozent ihrer Einkünfte für Energiekosten aus und damit anteilig doppelt so viel wie die einkommensstärksten Haushalte.