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Hannover (epd). Laut einer Umfrage der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft sind mehr als drei Viertel der Krankenhäuser in Niedersachsen in ihrer Existenz bedroht. Die Situation werde sich voraussichtlich weiter verschlechtern, teilte der Verband am Mittwoch mit. Nur jede fünfte Klinik werde für das zurückliegende Jahr 2021 ein positives Betriebsergebnis erzielen. In 2022 werde nur noch jedes zehnte Krankenhaus schwarze Zahlen schreiben.

 


«Die Umfrageergebnisse markieren einen neuen Tiefpunkt seit Beginn unserer Erhebungen im Jahr 2010», sagte Verbandsdirektor Helge Engelke. Politik und Krankenkassen müssten die erforderlichen Finanzierungsgrundlagen bereitstellen, um die stationäre Versorgung zu sichern. Nötig seien sofortige Maßnahmen zur Liquiditätssicherung.

 


An der Umfrage beteiligten sich 138 der insgesamt 168 Kliniken im Land. Hauptgrund für die wirtschaftliche Entwicklung ist demnach die Corona-Pandemie. 75 Prozent der Kliniken gaben an, dass sie durch die Einschränkung des Regelbetriebs weniger ausgelastet gewesen seien. Hinzu kämen unzureichende Corona-Hilfen, zu niedrige Pflegebudgets der Krankenkassen sowie überbordende bürokratische Dokumentationsanforderungen, die den Fachkräftemangel weiter verschärften.