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Schleswig/Hildesheim (epd). Die frühere Hildesheimer Pastorin Nora Steen (46) ist am Sonntag in einem Festgottesdienst im St. Petri-Dom zu Schleswig als Bischöfin im evangelischen Nordkirchen-Sprengel Schleswig und Holstein eingeführt worden. Sie ist die erste Frau in diesem Amt und Nachfolgerin von Bischof Gothart Magaard (68), der zum 1. November in den Ruhestand getreten war. In ihrer Predigt rief Steen laut Redemanuskript zu einer Allianz für Frieden, Menschenwürde und Demokratie auf.

 

 

 

Sie wünsche sich, dass Juden, Moslems und Christen eng beieinanderstehen und sich nicht durch fundamentalistische Minderheiten auseinandertreiben lassen. Nötig sei Friedensarbeit auf allen Ebenen, sagte Steen. Mit Blick auf den Konflikt im Nahen Osten rief sie dazu auf, «unmissverständlich» Position zu beziehen. Angesichts antisemitischer Anfeindungen gelte: «Wir haben uns radikal und ohne Kompromisse an die Seite unserer jüdischen Geschwister zu stellen.»

 

 

 

Nora Steen wurde 1976 in Braunschweig geboren und studierte evangelische Theologie in Leipzig, Berlin und Göttingen. Sie arbeitete als Gemeinde- und Schulpastorin unter anderem in Hildesheim und Lissabon, leitete ein «Haus der Stille» und sprach das «Wort zum Sonntag» bei der ARD. Seit 2018 leitete sie das Christian-Jensen-Kolleg in Breklum. Nora Steen ist verheiratet und hat mit ihrem Mann drei angenommene Kinder. Landesbischof Ralf Meister (Hannover) sagte laut Redemanuskript, Nora Steen habe es in ihrer bisherigen Arbeit verstanden, zeitgemäße Formen von Kirche zu entwickeln und Menschen dafür zu begeistern.

 

 

 

Der Sprengel Schleswig und Holstein ist mit knapp 870.000 evangelischen Christen der größte in der Nordkirche. Zu ihm gehören acht Kirchenkreise mit insgesamt 328 Kirchengemeinden. Mit Steens Amtsantritt sitzen neben Bischof Tilman Jeremias (Sprengel Mecklenburg und Pommern), Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck) und Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt nun drei Frauen im Bischofsrat der Nordkirche.