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Oldenburg (epd). Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg hat seine Sammlung expressionistischer Gemälde um ein bedeutendes Werk erweitert. Auf einer Berliner Auktion konnte es das Bild «Stillleben mit Kakteen» der in Hannover geborenen Malerin Martel Schwichtenberg (1896-1945) erwerben, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Das farbstarke Bild aus dem Jahr 1920 bereichere nun die Galerie Neue Meister im Oldenburger Prinzenpalais, hieß es. Es konnte dank eines Vermächtnisses angekauft werden.

 

 

 

Von Martel Schwichtenberg besitzt das Museum bereits ein weiteres Gemälde sowie kolorierte Holzschnitte. Das Stillleben mit den Kakteen sei ein Wunschbild für die Sammlung gewesen, erläuterte Museumsdirektor Rainer Stamm. Es gehöre nicht nur zu den kraftvollsten Gemälden von Martel Schwichtenberg, sondern zeuge auch von ihrer Begeisterung für den Kaktus als Emblempflanze der Moderne.

 

 

 

«Es ergänzt die Auswahl herausragender Werke des Expressionismus hervorragend», betonte Stamm. Das Museum besitzt bereits Werke bedeutender Malerinnen wie Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz, Gabriele Münter und Emma Ritter.

 

 

 

Schwichtenberg lernte ab 1914 Malen und Zeichnen in Düsseldorf und studierte die Werke der damaligen Avantgarde. In Hannover wurde sie Mitarbeiterin des Architekten Bernhard Hoetger und arbeitete für das Backwaren-Unternehmen Bahlsen. 1933 wanderte sie nach Südafrika aus. Ein Brand vernichtete dort 400 ihrer Werke. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1939 kämpfte sie mit Depressionen und Alkoholsucht und starb schließlich 1945 an Krebs.