Zum Hauptinhalt springen

Oldenburg (epd). Endlich wieder live und mit Publikum: Nachdem der Bundeswettbewerb «Jugend musiziert» 2020 pandemiebedingt abgesagt werden musste und im vergangenen Jahr nur digital organisiert werden konnte, soll der 59. Wettbewerb dieser Art in diesem Jahr vom 2. bis 9. Juni in Oldenburg wieder komplett in Präsenz laufen. «Das wird eine gefühlte Sensation», freute sich am Montag bei der Programmvorstellung der Jury-Vorsitzende Ulrich Rademacher. Dazu werden nach Angaben von Projektleiterin Ulrike Lehmann in diesem Jahr rund 2.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.

 

 

 

Sie wollen mit ihren einstudierten Programmen in rund 1.500 öffentlichen Wertungsspielen ihr Können zeigen, wie Lehmann ergänzte. In 20 Häusern verfolgen 140 Jurorinnen und Juroren die Teilnehmenden in elf Wettbewerbskategorien. Darunter sind den Angaben zufolge Solo-Kategorien wie Streichinstrumente, Akkordeon, Schlagzeug und Gesang genauso wie Ensembles und Duo-Wettbewerbe.

 

 

 

«Publikum ist überall zugelassen», betonte Lehmann und bekräftigte, der Bundeswettbewerb versuche die Stadt musikalisch «mit Leben zu füllen». Die aktuellen politischen Entwicklungen zeigten deutlich, worauf es eigentlich ankomme: «Auf ein Miteinander statt Gegeneinander, auf ein Einander-Zuhören statt Einander-Übertönen, auf die Suche nach Verbindendem statt Festhalten an Unterschiedlichkeiten. Dies gilt im Großen für die Menschen und im Kleinen für die Musik und das gemeinsame Musizieren.»

 

 

 

Dafür seien alle «bis in die Haarspitzen motiviert», betonte Rademacher, der auch auf Schwierigkeiten insbesondere auf Regional- und Länderebene aufmerksam machte. Die Pandemie habe dort die Arbeit erschwert und anders als auf Bundesebene Rückgänge bei den Teilnehmendenzahlen ausgelöst. Es gebe aber Hoffnung, dass es wieder aufwärts gehe: «Jetzt ist es an der Zeit, die Regionen zu stärken und die Graswurzeln wieder zu pflegen.»

 

 

 

Zum Begleitprogramm gehören sechs Konzerte für Publikum und Teilnehmende, darunter die Begrüßung am 4. Juni in den Oldenburger Weser-Ems-Hallen. Daneben werden in der Oldenburger Fußgängerzone drei Bühnen aufgebaut, auf denen Teilnehmende und Oldenburger Musikschülerinnen und Musikschüler täglich von 10 bis 18 Uhr musizieren können.

 

 

 

In jährlich wechselnden Städten veranstaltet der Deutsche Musikrat seit 1964 die Bundeswettbewerbe, an denen bisher eigenen Angaben zufolge fast eine Million Kinder und Jugendliche teilgenommen haben. Sie qualifizieren sich zuvor durch Regional- und Landeswettbewerbe in allen Bundesländern und an deutschen Schulen im europäischen Ausland.

 

 

 

In diesem Jahr starteten anfangs insgesamt rund 12.000 Kinder und Jugendliche in die Wettbewerbe, vergangenes Jahr waren es 15.000. Der 60. Bundeswettbewerb ist vom 25. Mai bis zum 1. Juni 2023 in Zwickau und Umgebung geplant.