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Hannover (epd). Der niedersächsische Landesverband des Sozialverbands Deutschland (SoVD) fordert die rot-schwarze Landesregierung zu schnellen Entlastungen für von Armut bedrohte Familien auf. Immer mehr Familien mit drei oder mehr Kindern hätten zu wenig Geld zum Leben, sagte der Landesvorsitzende Bernhard Sackarendt am Dienstag in Hannover. Seit 2011 steige die Zahl der Betroffenen kontinuierlich an. «2021 galten fast ein Drittel dieser Familien als arm. Man kann sagen: Kinder sind in diesem Fall ein Armutsrisiko. Das darf in einem reichen Land wie Deutschland nicht sein.»

 

 

 

Gerade mit Blick auf die Entwicklung der Wohnkosten mahnte Sackarendt rasches Handeln an. Steigende Mieten dürften insbesondere für Familien mit mehreren Kindern nicht zum Armutsrisiko werden, betonte er. Die Politik müsse für genügend bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum sorgen - zum Beispiel durch die Stärkung von kommunalen Anbietern und Genossenschaften.

 

 

 

Auch müssten betroffene Familien besser über Hilfsmöglichkeiten informiert werden. «Häufig wissen sie aber gar nicht, was ihnen zusteht», sagte Sackarendt. Das gelte insbesondere für Familien mit behinderten oder pflegebedürftigen Kindern. Zu diesem Zweck forderte er zentrale Anlaufstellen. Zusätzlich seien kostenlose Kultur-, Sport- und Freizeitangebote wichtig. Darüber hinaus müsse sofort eine Kindergrundsicherung eingeführt werden, um Kindern aus Familien mit geringem Einkommen die bestmögliche Teilhabe zu ermöglichen.