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Hildesheim (epd). Menschen denken einer aktuellen Studie zufolge, dass sie sich strikter an die Corona-Hygieneregeln halten als der Durchschnitt ihrer Mitbürger und Freunde. Für die Studie hatten Forscher der Universität Hildesheim 1.102 Menschen aus Großbritannien, den USA, Schweden und Deutschland befragt. «Die meisten Menschen halten sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens für besser als den Durchschnitt - obwohl dies rein mathematisch unmöglich ist», sagte Studienleiter Andreas Mojzisch am Dienstag. Die Befragung zeige, dass sich dieses häufig auftretende Phänomen auch auf das Verhalten während der Pandemie übertragen lasse.

   

Der Effekt sei über verschiedene Länder mit unterschiedlichen Corona-Maßnahmen hinweg nahezu identisch, sagte der Professor für Sozialpsychologie. Die Studien-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer sollten in Online-Fragebögen angeben, wie streng sie regelmäßig und gründlich ihre Hände reinigen, den Mindestabstand einhalten und möglichst oft zu Hause bleiben. Außerdem wurden sie gefragt, ob sie Nase, Mund und Augen möglichst nicht berühren und überfüllte Bereiche vermeiden. Darüber hinaus sollte die Hälfte der Gruppe ihr Verhalten in Bezug auf die Corona-Regeln mit dem ihrer Freunde vergleichen, während die andere Hälfte sich mit dem Verhalten durchschnittlicher Bürger verglich.

   

Mojzisch warnte, dass sich die Überbewertung des eigenen Verhaltens negativ auf die Einhaltung der Regeln auswirken könne: «Wenn ich der Meinung bin, dass sich die anderen Menschen weniger strikt an die COVID-19-Regeln halten als ich selbst, dann kann das die gefährliche Konsequenz haben, dass langfristig meine Motivation sinkt, mich ebenfalls an die Regeln zu halten.»

   

epd