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Hannover (epd). Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen will in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf das Thema Kinderarmut legen. Die Corona-Pandemie stelle die Menschen seit rund zwei Jahren vor besondere Herausforderungen, sagte der Vorsitzende Marco Brunotte von der Arbeiterwohlfahrt am Mittwoch in Hannover: «In Deutschland wächst jedes fünfte Kind in Armut auf, die Pandemie verschärft die Situation der betroffenen Kinder und Jugendliche besonders drastisch.»

 

 

 

Vor diesem Hintergrund sei es an der Zeit, Kinder- und Familienarmut im Jahr 2022 als Schwerpunktthema zu bearbeiten. «Das Thema liegt uns seit jeher am Herzen und muss nun endlich verstärkt in den Fokus aller politischen Ebenen gerückt und gemeinsam angegangen werden», betonte Brunotte.

 

 

 

Auch die niedersächsische Sozialministerin Behrens (SPD) betonte, die Pandemie habe die soziale Spaltung noch verschärft. «Politik und Gesellschaft sind daher aufgefordert, Maßnahmen zu entwickeln, damit Kinder aus armen Verhältnissen die gleichen Chancen und Teilhabemöglichkeiten erhalten», sagte sie bei einer digitalen Veranstaltung der Wohlfahrtsverbände. Die Landesregierung habe unter anderem bereits das Programm «Startklar in die Zukunft» mit einem Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro auf den Weg gebracht. «Wir alle müssen zum Abbau von Kinderarmut beitragen.»

 

 

 

In der Landesarbeitsgemeinschaft sind die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen zusammengeschlossen: Neben der Arbeiterwohlfahrt sind dies die kirchlichen Verbände Diakonie und Caritas, das Rote Kreuz, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Jüdische Wohlfahrt. Damit repräsentiert die Arbeitsgemeinschaft nach eigenen Angaben etwa 6.000 soziale Einrichtungen, Beratungsstellen und Dienste.