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Am Sonntag, 3. Juli, wurden drei Pfarrerinnen und ein Pfarrer in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche ordiniert und öffentlich dazu berufen, zu predigen, zu taufen und das Abendmahl auszuteilen. Ordiniert wurden Pfarrerin Luisa Böhmen (Apen, Bezirk Augustfehn), Pfarrerin Franziska Kempcke (Sande), Pfarrerin Juliane Ost (Wilhelmshaven-Neuende) und Pfarrer Johannes Rohlfing (Friesoythe I). Die Ordination übernahm kurzfristig Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker in seiner Funktion als Stellvertreter von Bischof Thomas Adomeit, der am Samstag im Selbsttest Corona-positiv war. Die Ordination ist zugleich Berufung, Segnung und Sendung zum Dienst der öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung. 

 

In seiner Predigt (Predigttext: Hebräer 13,9) betonte Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, dass es unsichere Zeiten für Kirche und Gemeinden seien angesichts kleiner werdender christlicher Gemeinden und schwindender öffentlicher Bedeutung in Deutschland sowie vieler anderer Herausforderungen. Umso wichtiger sei der Dienst der öffentlichen Verkündigung, der ein wahrhaft festes Herz erfordere. Dies erfordere, einen festen Standpunkt zu haben, zu wissen, wo man stehe. 

 

Ein festes Herz heiße auch, „im entscheidenden Moment keine Angst zu haben. Z.B. davor, dumm da zu stehen, weil man vielleicht allein ist mit seiner christlichen Haltung; keine Angst zu haben davor, den Mund aufzumachen, wenn andere schweigen; Brücken zu bauen, wo längst keine Verständigung mehr möglich scheint.“ Beispiele für Momente, die ein festes Herz erforderten, gebe es genug, so Mucks-Büker. 

 

Pfarrerinnen und Pfarrer übten ihren Dienst in unglaublich vielen Lebensbezügen aus: „bei der zufälligen Begegnung auf der Straße, beim Geburtstagsbesuch der 80jährigen, auf dem Friedhof, am Krankenbett. Morgens in der Schule, vormittags im Kindergarten und abends im Bibelkreis. An der Unfallstelle, aber auch im Stadtteilbüro und in sozialen Medien.“ Es gebe unzählige Gelegenheiten. 

 

Pfarrer und Pfarrerinnen sollten darauf vertrauen, dass ihr Herz fest werde und sie den Menschen genau das sagen, was sie brauchen: Gott zu vertrauen, auf Jesus zu schauen. „Dass es um ihn geht. Nicht um unsere Leistung, nicht um unser Ansehen. Sag ihnen, dass in ihm die Liebe Gottes sichtbar geworden ist und auch heute noch zu sehen ist. So wie er von sich gesagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich. Als Mensch Jesus ist Gott zu uns gekommen. In ihm und im Glauben an ihn begegnen sich Gott und Mensch. So kommt Gottes Liebe zur Vollendung“, betonte Oberkirchenrat Mucks-Büker. 

 

Pfarrerin Luisa Böhmen wurde 1990 in Jever geboren und hat Evangelische Theologie (Magister) in Münster und Rostock studiert. Sie absolvierte ab August 2019 ihr Vikariat in der Kirchengemeinde Varel. Ihr Mentor war Pfarrer Tom Brok. Die Zweite Theologische Prüfung legte Pfarrerin Böhmen im Januar 2022 erfolgreich ab. Seit März 2022 ist sie Pfarrerin auf Probe. Sie ist mit der Verwaltung der Pfarrstelle Apen, Bezirk Augustfehn beauftragt. Böhmen ist verheiratet. 

 

Pfarrerin Franziska Kempcke, geb. Warremann, wurde 1988 in Wilhelmshaven geboren. Sie studierte Evangelische Theologie in Marburg, Wuppertal, Bochum und Göttingen. Im März 2018 begann sie ihr Vikariat in der Kirchengemeinde Wildeshausen, ihr Mentor war Pfarrer Markus Löwe. Die Zweite Theologische Prüfung legte Pfarrerin Kempcke im Juni 2021 erfolgreich ab. Sie ist seit März 2022 Pfarrerin auf Probe und mit der Verwaltung der Pfarrstelle Sande beauftragt. Kempcke ist verheiratet und hat zwei Kinder. 

 

Pfarrerin Juliane Ost wurde 1990 in Parchim geboren und hat Evangelische Theologie in Rostock und Berlin studiert. Sie absolvierte ihr Vikariat ab Oktober 2019 in der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland in der Kirchengemeinde in St. Jürgen in Lübeck. Die Zweite Theologische Prüfung legte Pfarrerin Ost im November 2021 erfolgreich ab. Im Februar 2022 wechselte sie in die oldenburgische Kirche. Ost ist seit März 2022 Pfarrerin auf Probe und mit der Verwaltung der Pfarrstelle Wilhelmshaven-Neuende beauftragt. 

 

Pfarrer Johannes Rohlfing wurde 1990 in Bremen geboren. Er hat eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in Hannover absolviert. Anschließend studierte er Evangelische Theologie in Göttingen, Tübingen und Kiel. Zusätzlich hat er einen Masterstudiengang Religion und Ethik (2015 bis 2020) in Kiel belegt. Im März 2020 begann Rohlfing sein Vikariat in der Kirchengemeinde Berne, sein Mentor war Pfarrer Dr. Thomas Ehlert. Die Zweite Theologische Prüfung legte er im Mai 2022 erfolgreich ab. Er ist ab Juli 2022 Pfarrer auf Probe und mit der Verwaltung der Pfarrstelle Friesoythe I beauftragt. Johannes Rohlfing ist verheiratet. 

 

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Vokalensemble und dem Auswahlchor des Posaunenwerks der oldenburgischen Kirche unter Leitung von Landesposaunenwart Christian Strohmann.

 

Ordinationsgottesdienst in der Oldenburger St.-Lamberti-Kirche (von li. nach re.):, Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, Pfarrer Johannes Rohlfing, Pfarrerin Juliane Ost, Pfarrerin Luisa Böhmen, Pfarrerin Franziska Kempcke und Oberkirchenrätin Gudrun Mawick. Foto: ELKiO/Dirk-Michael Grötzsch

Ordinationsgottesdienst in der Oldenburger St.-Lamberti-Kirche (von li. nach re.):, Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, Pfarrer Johannes Rohlfing, Pfarrerin Juliane Ost, Pfarrerin Luisa Böhmen, Pfarrerin Franziska Kempcke und Oberkirchenrätin Gudrun Mawick. Foto: ELKiO/Dirk-Michael Grötzsch

Pfarrerin Luisa Böhmen. Foto: privat

Pfarrerin Franziska Kempcke. Foto: privat

Pfarrerin Juliane Ost. Foto: privat

Pfarrer Johannes Rohlfing. Foto: privat