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"Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft" - unter diesem Motto steht der Gottesdienst zur Eröffnung der neuen Spendenaktion des evangelischen Hilfswerks "Brot für die Welt". Am 1. Advent übertragen sowohl Das Erste als  auch NDR Info live ab 10 Uhr aus der Ohmsteder Kirche. Neben Bischof Thomas Adomeit führt Pfarrerin Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt, durch den Gottesdient. Zu Gast ist Juliate Malakar, Direktorin der Partnerorganisation CCDB in Bangladesch. Seit 2012 hilft die Christian Commission for Development Menschen in der Küstenregion, ihre Lebensweise an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Die musikalische Leitung liegt bei Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser.  Die Gespräche im Gottesdienst führt NDR-Moderator Yared Dibaba.

 

Die Klimakrise trifft uns alle. Doch die Länder des Globalen Südens sind besonders bedroht. In Bangladesch kommt es immer wieder zu Überschwemmungen, Ernte- und Bodenverlusten. Ähnlich wie das südasiatische Land liegt das Oldenburger Land nur fünf Meter über dem Meeresspiegel. Dort trocknen Gewässer wegen des warmen Sommers und zu wenig Regen aus. Zu viel oder zu wenig Wasser - es sind zwei Gesichter der Krise. Der Gottesdienst nimmt diese Gemeinsamkeit auf. 

 

Bischof Thomas Adomeit betonte im Vorfeld des Gottesdienstes: Es sei wichtig, dass die Klimafrage bei der Aktion von „Brot für die Welt“ aufgenommen ist. „Wir spüren die Klimaveränderungen auch im Oldenburger Land, beim Temperaturanstieg im Wattenmeer, dem Küstenschutz und dem notwendigen Deichbau. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Wer keine Hoffnung hat, braucht keine Zukunft.“ 

 

Die Sängerin und Entertainerin Annie Heger berichtete, dass ihr immer wieder Plakate des ev. Hilfswerks „Brot für die Welt“ begegneten. „Sie haben mich durch mein ganzes Leben begleitet. Deshalb ist es vertraut und ich engagiere mich gerne für die Hilfsaktion“. „Brot für die Welt“ zeichne sich durch eine große Verlässlichkeit aus, „besonders auch an den Punkten, die mir wichtig sind: Die Frage nach Gerechtigkeit und der Rolle der Frau.“ Jede Krise hänge mit anderen Krisen zusammen. „Wir haben nicht mehr die Zeit, sie eine nach der anderen abzuarbeiten“, so die kirchlich hochverbundene Heger. „Brot für die Welt“ gebe Hoffnung und Zuversicht, ganz besonders beim Klima. 

 

Für den Musiker und Entertainer Yared Dibaba bildet Oldenburg einen wichtigen Ort in seiner Biografie. Im Kindesalter musste er 1979 als Angehöriger der in Äthiopien lebenden Volksgruppe der Oromo vor dem Bürgerkrieg in Äthiopien fliehen und wuchs in Falkenburg bei Oldenburg auf, wo er auch Plattdeutsch lernte. „Hier in Oldenburg habe ich meine ersten Papiere bekommen: den Führerschein und meine Einbürgerungsurkunde. Meine Familie, die aus Äthiopien kommt, ist auch eng mit ‚Brot für die Welt‘ verbunden. Ich bin mit ‚Brot für die Welt‘ groß geworden, da mein Vater für sie viel durch Ostfriesland gezogen ist, um von seinem Volk – den Oromo – zu erzählen, die von ‚Brot für die Welt‘ unterstützt werden – und das seit 60 Jahren. Darum ist es mir eine Ehre, am Gottesdienst mitzuwirken. Die Themen Flucht und Klima kennen keine Grenzen und darum gehen diese Themen uns alle an. Um etwas verändern zu wollen, ist es nötig, die Perspektiven auch wechseln zu können“, so Dibaba.

 

„Brot für die Welt“ lebt laut Anne Dreyer, Leiterin Kommunikation und Fundraising des Hilfswerks, seit der ersten Aktion 1959 von dem Bedürfnis, etwas an die Welt zurückgeben zu wollen. „Gerade bei der Klimafrage merken wir, dass wir alle in einem Boot sitzen. Die Länder im Süden leiden schon jetzt mehr unter dem Klimawandel. Im Flussdelta von Bangladesch bilden sich Zyklone, Land wird weggeschwemmt, die Böden versalzen. Darum ist es auch so wichtig, für die Rechte dieser Länder zu streiten.“

 

Die Aktion "Brot für die Welt" wird traditionell mit einem Festgottesdienst am 1. Advent eröffnet - jedes Mal aus einer anderen Landeskirche. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Frei- und altkonfessionellen Kirchen und "Brot für die Welt" rufen mit der 64. Aktion "Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft" gemeinsam zu Spenden auf. Im Aufruf zur Spendenaktion heißt es: "Klimagerechtigkeit erreichen wir nur, wenn sich auch bei uns vieles verändert. Das beginnt bei uns selbst mit einer Lebensweise, die Ressourcen in jeder Hinsicht schont."

 

Bereits am Vorabend laden die gastgebende Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg und das Hilfswerk zu einem Festabend in das Oldenburger Kulturzentrum PFL ein. Die Entertainerin Annie Heger wird durch den Abend mit der Präsidentin von Brot für die Welt, Dagmar Pruin, sowie mit Bischof Thomas Adomeit führen. Als weitere Gäste werden die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags, Hanna Naber, die Direktorin einer Partnerorganisation des Hilfswerks in Bangladesch, Juliate Malakar, sowie die Oldenburger Landwirtin Maren Boltes erwartet, die auch im Gottesdienst mitwirken.

 

 

 

Ein Video-Portrait der Ohmsteder Kirche findet Sie unter: https://www.ndr.de/kirche/TV-Gottesdienst-eroeffnet-Spendenaktion-Brot-fuer-die-Welt,gottesdienst744.html 

 

Am ersten Advent eröffnet Brot für die Welt wieder die bundesweite Spendenaktion mit einem Gottesdienst, der in der ARD live übertragen wird – dieses Jahr aus der Ohmsteder Kirche in Oldenburg. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Am ersten Advent eröffnet Brot für die Welt wieder die bundesweite Spendenaktion mit einem Gottesdienst, der in der ARD live übertragen wird – dieses Jahr aus der Ohmsteder Kirche in Oldenburg. Fotos: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Das Erste und der NDR übertragen am 1. Advent live aus Oldenburg.
Ohmsteder Kirche. Foto:Kirche im NDR/Jürgen Gutowski
Ohmsteder Kirche. Foto: Kirche im NDR/Jürgen Gutowski
Stellen die Planungen für die Eröffnung der 64. Spendenaktion des Hilfswerks „Brot für die Welt“ am ersten Advent in Oldenburg vor (von re. nach li.): Sängerin und Entertainerin Annie Heger, Bischof Thomas Adomeit, Musiker und Entertainer Yared Dibaba und Anne Dreyer, Leiterin Kommunikation und Fundraising von „Brot für die Welt“. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Proben für den ARD-Live-Gottesdienst in der Ohmsteder Kirche.
Neben Bischof Thomas Adomeit (re.) führt Pfarrerin Dagmar Pruin (li.), Präsidentin von Brot für die Welt, durch den Gottesdient.