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Der Gesang kehrt zurück in die Kirchen, mit aller Vorsicht. Nach mehr als einem Jahr dürfen Chöre und auch Gottesdienstbesucherinnen und -besucher wieder starten, gemeinsam zu singen. Sinkende Corona-Zahlen machen es möglich. Mit einem groß angelegten Musikprojekt will die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg dies Mitte Juli feiern.

   

„Wir überlegen seit einem halben Jahr, wie wir den Chorbetrieb auf angemessene Weise wieder aufnehmen können“, erzählt Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser. „In dieses Projekt können sich Vokal- und Posaunenchöre ebenso wie Kinderchöre einbringen, es gibt Notensätze für einen Kanon, für Klavier, Orgel oder Flöten, für vier oder acht Stimmen.“ 

 

Aber jetzt geht es aufwärts   

 

Die Idee: Am Sonntag, 18. Juli, soll in allen evangelischen Kirchen im Oldenburger Land das Lied „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ erklingen. Auch die reformierte Kirche wird sich dem Projekt anschließen. „Wir wollten ein modernes Lied finden, das Dankbarkeit ausdrückt und den Schöpfungsgedanken aufgreift. Das gelingt mit ‚Die Himmel erzählen die Ehre Gottes‘ von Altbischof Jan Janssen sehr gut“, findet Besser. Sie räumt ein: „In den vergangenen Monaten war uns allen wohl nicht immer nach Lobliedern zumute. Aber jetzt geht es aufwärts, und auch die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite.“ Zeit also für ein Lied, das Freude ausstrahlt. 

   

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus den sechs Kolleginnen und Kollegen, hat den Notensatz entwickelt. Wie vielseitig – im wahrsten Sinne – das Lied erklingen wird, macht die Stärke des Heftes deutlich: Auf 25 Seiten werden Noten für die verschiedensten Besetzungen und Instrumente angeboten. Dazu gibt es einen Gottesdienst-Entwurf, der das Lied in den Mittelpunkt stellt. Druckfrisch liegt das Heft nun vor und wird an die Gemeinden verteilt. 

   

„Online zu proben, war keine echte Alternative“

 

Mit einem Zoom-Treffen der Chorleitenden am Samstag, 19. Juni, beginnen die Vorbereitungen, Online-Workshops sind dabei eingeschlossen. „Das Proben ist mittlerweile in großen Räumen und natürlich draußen wieder möglich“, ist Beate Besser erleichtert, denn: „Online zu proben, war keine echte Alternative.“

   

Insgesamt allerdings sieht sie das digitale Angebot, das die Kirche Corona-bedingt aufgebaut hat, als hervorragende zusätzliche Möglichkeit. „Wir werden nicht alles davon parallel zu unseren nun wieder analog stattfindenden Veranstaltungen beibehalten können. Aber wir arbeiten an einem Konzept, um analoge und digitale Angebote optimal aufeinander abzustimmen.“

   

 

Wunderbar, dass nun wieder Chormusik stattfinden kann

 

Ist Beate Besser froh, endlich wieder Musik machen zu können nach einem Jahr der Stille? Die Landeskirchenmusikdirektorin lacht. „Auch in den vergangenen Monaten haben wir Kirchenmusikerinnen und -musiker gut zu tun gehabt – allein schon mit der musikalischen Begleitung der digitalen Gottesdienste“, sagt sie. „Aber es ist wunderbar, dass nun auch wieder Chormusik stattfinden kann.“ 

   

Den Menschen habe es gefehlt, singen zu können, weiß sie. Ein gemeinsames Erlebnis, einen gleichen Rhythmus zu finden, sei vielen ganz wichtig. „Dennoch werden wir die Idee, dass einige stellvertretend für die gesamte Gemeinde singen, sicherlich beibehalten – insbesondere bei unbekannteren Liedern.“ Doch, dass nun die Kirchen wieder erfüllt sein werden vom Klang vieler Stimmen, darauf freut sich nicht nur Beate Besser. 

   

Wer sich bereits einstimmen möchte auf „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ findet ein Video unter https://www.kirchenmusik-oldenburg.de/wieder-gemeinsam  

 

Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser hat mit einem Team einen 25-seitigen Notensatz entwickelt für die verschiedensten Besetzungen und Instrumente. Druckfrisch liegt das Heft nun vor und wird an die Kirchengemeinden verteilt. Foto: ELKiO/Anke Brockmeyer

Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser hat mit einem Team einen 25-seitigen Notensatz entwickelt für die verschiedensten Besetzungen und Instrumente. Druckfrisch liegt das Heft nun vor und wird an die Kirchengemeinden verteilt. Foto: ELKiO/Anke Brockmeyer