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Osnabrück (epd). Das Kinderhilfswerk terre des hommes hat an die schweren Menschenrechtsverletzungen an Kindern in dem seit zehn Jahren andauernden Krieg in Syrien erinnert. «Dieser Krieg dauert inzwischen länger als der Erste und der Zweite Weltkrieg zusammen», sagte Vorstandssprecherin Birte Kötter am Donnerstag in Osnabrück. «Kinder, die jünger sind als zehn Jahre, kennen nur den Krieg und wissen nicht, was Frieden ist.» Gemeinsam mit zehn internationalen Hilfsorganisationen appellierte terre des hommes an die Regierungen, ihren Einfluss auf die Konfliktparteien auszuüben, damit die Kampfhandlungen endlich beendet und humanitäre Hilfslieferungen deutlich ausgeweitet werden können.

 

Unter den rund 600.000 Menschen, die durch den Krieg ihr Leben verloren haben, seien etwa 12.000 Kinder, sagte Kötter. Viele seien bei Bombenangriffen auf Wohngebiete gestorben oder bei Gefechten auf den Straßen erschossen worden. Terre des hommes unterstütze Kinder und schwangere Frauen in zwei Flüchtlingslagern in Syrien mit Lebensmitteln und medizinischer Hilfe. Außerdem leiste das Hilfswerk psychologische Unterstützung für traumatisierte Flüchtlingskinder im Irak, in Jordanien, dem Libanon, der Türkei und in Deutschland.

 

Kötter zufolge haben die Vereinten Nationen Dutzende Fälle von Folter an Kindern sowie Hunderte Fälle einer Rekrutierung von Mädchen und Jungen als Kämpfer dokumentiert. Unter allen Konfliktgebieten weltweit verzeichne Syrien die meisten Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser. 2,4 Millionen Kinder könnten nicht zur Schule gehen. Rund 80 Prozent der syrischen Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze und litten unter Hunger.