Zum Hauptinhalt springen

Hannover (epd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat vor einem erneuten Waldsterben gewarnt. Der am Mittwoch veröffentlichte Waldzustandsbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums zeige, dass der Wald durch Stickstoffeinträge, Dürre, intensive Forstwirtschaft sowie mangelhafte Jagd unter Dauerstress leide, teilte der niedersächsische Landesverband der Umweltschützer am Mittwoch in Hannover mit. Um die Wälder zu entlasten, müsse in der Waldwirtschaft umgedacht werden.

 

Dem Waldzustandsbericht zufolge sind rund 80 Prozent der Kiefern und Eichen sowie 89 Prozent der Buchen betroffen. Für den Klimaschutz und die Artenvielfalt spielten die Wälder jedoch eine zentrale Rolle, hieß es. Die Umweltschützer fordern daher einen sofortigen Richtungswechsel in der niedersächsischen Waldpolitik. Oberste Ziele des Waldgesetzes müssten der Klimaschutz und die Artenvielfalt sein. Die Wälder seien derzeit die wichtigste und wirkungsvollste Möglichkeit, das klimaschädliche CO2 aus der Luft zu binden und dessen Anteil in der Atmosphäre zu senken.

 

Der stellvertretende BUND-Landesvorsitzende Axel Ebeler mahnte für die nächsten 15 Jahre eine geringere Holzernte an. Auch müssten die Bäume deutlich älter werden, bevor sie gefällt werden dürften: «Ab sofort muss alles unterlassen werden, was die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber Wetterextremen weiter schwächt.»

 

Auch Niedersachsens Wälder litten unter Stürmen, zunehmender Trockenheit und dem Befall des Borkenkäfers, hieß es. Wesentliche Ursachen für den verheerenden Zustand von Laub- und Nadelwäldern in weiten Teilen Deutschlands seien die Trockenheit sowie die Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung durch eine Kronenauflichtung. Es sei wichtig, nur noch einzelne Bäume dem Wald zu entnehmen, um das Waldinnenklima nicht zu gefährden. Naturnahe Wälder auf alten Waldstandorten und Wälder mit alten Bäumen und hohen Totholzanteilen trügen erheblich zur Biodiversität bei.