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Bremen (epd). Die Wohlfahrtsverbände in Bremen und Bremerhaven haben auf Forderungen der Bremer CDU und auf Äußerungen des Bremer Sozialressorts zur Öffnung von Pflegeheimen mit Unverständnis reagiert. «Wir finden es unverantwortlich, weitere Lockerungen der bestehenden Besuchsregelungen zu fordern, bevor wir mit dem Impfen in den Pflegeheimen in allen Einrichtungen wirklich durch sind,» kritisierte der Vorstandssprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bremen, Arnold Knigge, am Freitag. Der Vorstand der Caritas Bremen, Martin Böckmann, ergänzte: «Der Gesundheitsschutz der Bewohner und der Beschäftigten muss weiterhin hohe Priorität haben.»

 

Laut Knigge und Böckmann ist die Impfquote in den Einrichtungen zwar deutlich gestiegen, dennoch bestehe weiterhin Handlungsbedarf. Insbesondere müsse schnellstens geklärt werden, wie immobile Bewohner der Pflegeeinrichtungen nachgeimpft werden können. Aus unterschiedlichen Gründen hätten einige Bewohner nicht an den Impfungen durch die mobilen Teams teilnehmen können. Auch Impfungen für Kurzzeitpflege-Gäste, die beispielsweise aus dem Krankenhaus aufgenommen würden, seien von hoher Bedeutung für ein sicheres Zusammenleben in den Einrichtungen.

 

Gegenwärtig kämen die mobilen Impfteams nur dann erneut ins Heim, wenn dort etwa sechs Impflinge aus der Bewohnerschaft versammelt seien. Manchmal könne selbst dann aus organisatorischen Gründen keine mobile Impfung erfolgen, hieß es. Die Ängste und damit der Druck der besorgten Angehörigen und Mitarbeitenden wüchsen angesichts erneut steigender Infektionszahlen und der Ausbreitung von Virus-Mutanten.

 

Die Wohlfahrtsverbände erinnerten an den Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom 1. März, dem auch Bremen zugestimmt habe. Danach könnten erst zwei Wochen nach abgeschlossener Zweitimpfung und einer sehr hohen Durchimpfungsrate der Bewohnerinnen und Bewohner die Besuchsmöglichkeiten wieder gelockert werden.

 

Die Vertreter der Wohlfahrtsverbände forderten den Senat auf, schnellstmöglich Gespräche mit den Trägerverbänden aufzunehmen, um den weiteren Fahrplan für eine konsequente Fortsetzung der Impfaktion in den Heimen abzustimmen. «Politische Schnellschüsse helfen uns hier nicht weiter, wir brauchen sichere und praxistaugliche Öffnungsstrategien, die vor allem das Wohl und den Schutz der breiten Bewohnerschaft und der Mitarbeitenden im Fokus haben», hieß es.