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Hannover/Nürnberg (epd). Die Beratungsstelle Radikalisierung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg verzeichnet nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) von Sonnabend einen massiven Anstieg von Beratungsanfragen im Bereich Islamismus. Das Anrufaufkommen habe sich seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober mehr als verzehnfacht, sagte der Leiter der Beratungsstelle, Florian Endres, dem RND.

 

 

 

Die Anrufer seien oft Verwandte, Freunde und Bekannte von Islamisten oder Islamismus-Verdächtigen, erläuterte Endres. Besonders häufig meldeten sich Lehrkräfte, die Wesensveränderungen bei Schülerinnen und Schülern feststellten. Auch Unsicherheiten im Umgang mit Kommentaren oder Postings mit Bezug zum Nahostkonflikt, die in den Sozialen Medien omnipräsent seien, würden von den Ratsuchenden thematisiert. Vielfach seien auch das Konflikt-Geschehen in Israel, Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit Gegenstand der Gespräche.

 

 

 

Die Beratungsstelle besteht den Angaben zufolge seit 2012 und nimmt Anrufe entgegen. Sie leitet die Fälle an derzeit 19 öffentliche und zivilgesellschaftliche Partnerberatungsstellen in ganz Deutschland weiter. Dort versuchen die Mitarbeiter, Ratschläge zur Deradikalisierung zu geben. In den ersten zehn Jahren ihrer Existenz gingen bei der Hotline mehr als 5.000 Anrufe ein.