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Hannover (epd). Angesichts steigender Corona-Zahlen hat sich die Diakonie in Niedersachsen deutlich gegen eine Schließung der Pflegeheime für Besucher und Seelsorger ausgesprochen. «Unsere Heime sind keine Gefängnisse, das sind Lebens- und Wohnorte», sagte Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke dem Hörfunksender «NDR 1 Niedersachsen» (Freitag). Er sehe das große Risiko, dass sich wieder Menschen, die bis zu 60 Jahre verheiratet seien, nicht vernünftig voneinander verabschieden könnten.

 

Die Diakonie habe sich in Absprache mit anderen Verbänden der freien Wohlfahrtspflege fest vorgenommen, auch im strittigen Diskurs mit anderen die Häuser möglichst zugänglich zu machen. «Wir haben alle gelernt, das Zumachen nicht die erste Wahl ist», betonte Lenke. Grundrechte und Freiheitsrechte einerseits und der Infektionsschutz andererseits seien gegeneinander abgewogen worden. «Hier zu sagen, wir machen die Heime quasi zu, damit der Rest der Gesellschaft ungestört sein Leben lebt, halte ich für einen vollkommen verfehlten und ethisch nicht akzeptablen Ansatz.»

 

Insgesamt sehe er die Pflegeheime deutlich besser vorbereitet als im März, sagte Lenke. Man habe inzwischen im Umgang mit dem Corona-Virus viel gelernt. Anders als im Frühjahr sei zudem in den meisten Einrichtungen ein ausreichender Vorrat an Schutzmaterialien vorhanden. «Das war ja im März und April teilweise eine Katastrophe.