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Bonn/Goslar (epd). Der Theologe Wilfried Steen, Vorstandsmitglied des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED), wird an diesem Mittwoch in Bonn in den Ruhestand verabschiedet. Der Pfarrer aus Lautenthal im Oberharz bei Goslar vollendet am 4. September sein 65. Lebensjahr. Er leitete seit der Gründung des EED im Jahr 1999 die Inlands- und Personalprogramme des Hilfswerks.

   Nachfolger wird nach Angaben des Entwicklungsdienstes am 1.
September Pfarrer Rudolf Ficker (63), der bislang das Stipendienprogramm der Organisation leitete. Er ist beurlaubter Pastor der hannoverschen Landeskirche und war von 1985 bis 1992 Studentenpastor in Hannover. Weitere Vorstandsmitglieder sind Tilman Henke und Claudia Warning.

   In den 90er Jahren war Steen Geschäftsführer des Kirchlichen Entwicklungsdienstes, einer der Vorgängerorganisationen des EED, und Referent im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Beim EED war er auch für die Förderung entwicklungspolitischer Bildung und Publizistik zuständig. Bis vor kurzem war er Vorsitzender des Trägervereins des Magazins «welt-sichten». Steen ist mit einer Lehrerin verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Töchtern. Als Ruhestandspfarrer zieht es ihn für zehn Monate zur deutschen evangelischen Gemeinde auf der Insel Malta.

   Steens Einsatz für die Entwicklungshilfe, die entwicklungspolitische Publizistik und die politische Diskussion über Nord-Süd-Fragen werden in Politik und Kirche gewürdigt.
Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) erklärte:
«Wilfried Steen hat mit seinem tiefen entwicklungs- und friedenspolitischen Verständnis und seinem großen Engagement die Entwicklungspolitik in Deutschland und darüber hinaus geprägt.»

   Der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber hob in seinem Dankschreiben Steens Einsatz für die Stärkung der Armen und für Veränderungen auch im Norden der Welt hervor. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, lobte Steens Engagement, Fachkompetenz und menschliche Verbindlichkeit. Steen habe den Entwicklungsdienst aus der Botschaft des Evangeliums abgeleitet und in den Gemeinden erklärt, sagte Schneider, der EED-Aufsichtsratsvorsitzender ist.