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Bremen (epd). Die Bremer Altenhilfe-Expertin Petra Scholz sieht in Naturerkundungen, die mit Bewegung verbunden werden, eine große Hilfe für demenzkranke Menschen und ihre Angehörigen. «Das Gehen, Riechen, Hören, Sehen und Schmecken regt auf angenehme Art an und aktiviert den ganzen Menschen», sagte die Projektleiterin der Bremer Initiative «Leben mit Demenz» im Gespräch mit dem epd. Unter dem Titel «Eintauchen in Sommerwiesen» organisiert die Initiative am 18. August erstmals eine entsprechende Aktion. Zu den Mitbegründern gehört die Bremer Heimstiftung.

«Mit der Reihe unter freiem Himmel wollen wir zeigen, wie viel Lebensqualität Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gewinnen können, wenn sie sich nicht mit der Krankheit in die eigenen vier Wände zurückziehen», erläuterte Scholz. Der Bewegungsdrang vieler Demenzkranker sei für die Angehörigen oftmals die größte Herausforderung.

Die Initiative greife diesen Drang auf. Bewegung an der frischen Luft und sinnliche Erlebnisse entspannten aber nicht nur. «Wo es Sommerblumen heimischer Wiesen und altbekannte Gartenpflanzen zu entdecken gibt, werden Erinnerungen wach.» Jedes Kind sei über Sommerwiesen gelaufen und habe Pfefferminztee getrunken, habe oft mit der Natur gelebt. «Da können wir uns der kollektiven Erinnerung sicher sein. Dadurch steigt die Aufmerksamkeit bei demenzkranken Menschen, die Betroffenen kommen zur Ruhe.»

Die Initiative setze auch darauf, dass sich die Teilnehmenden anders erlebten als über die Krankheit. «Wissen ist nicht wichtig. Auch wenn der Intellekt schwindet - die sinnliche Wahrnehmung bleibt bis zuletzt erhalten. Und hier stehen Freude und gemeinsame Aktion im Vordergrund.» Das «Eintauchen in Sommerwiesen» begleitet eine Diplombiologin, die auch Geschichten und Legenden rund um die Pflanzen erzählt. Weitere Aktionen zu Küchenkräutern und Baumgeschichten sind geplant. Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0421/2577-110.