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„Kirche sind wir ja alle. Insofern können wir auch alle etwas dafür tun, dass Kirche, dass Gemeinschaft gelingt“, so der niedersächsische Kultusminister Dr. Bernd Althusmann in seinem Grußwort während des Zukunftskongresses der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, der am 6. und 7. Juli in der Weser-Ems Halle in Oldenburg stattfindet.

 

„Unsere evangelische Kirche – so habe ich sie in den letzten Jahren als Minister, der ja auch für Kirchenfragen zuständig ist, erlebt – ist ein wichtiger Partner der Landesregierung. Sie ist Stützpfeiler unserer Gesellschaft für unser Land, sie gibt Halt, sie gibt Orientierung und hält auch der Politik von Zeit zu Zeit, wenn sie es für notwendig erachtet, den Spiegel vor und stellt auch unbequeme Fragen oder vertritt unbequeme Thesen. Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass Kirche dieses tut“, so der Minister.

Im Blick auf die Bildungspolitik der kommenden Jahrzehnte betonte Althusmann, dass Deutschland zwingend darüber nachdenken müsse, an welcher Stelle investiert werde. „Es ist nicht die Frage des Geldes an sich, sondern die Frage, ist eigentlich der bildungspolitische Fokus in Deutschland so ausgerichtet, dass wir schon am Anfang einer Bildungsbiographie unserer Kinder die Weichen richtig stellen?“

Entscheidend sei die Frage, „ob es unserem Land gelingt, Kinder mit Migrationshintergrund in den nächsten Jahren besser ins Bildungssystem mit einem erfolgreichen Abschluss zu integrieren.“ Und zu guter Letzt sei dies eine Frage der Inklusion, „eine im Übrigen zutiefst christliche Grundüberzeugung, und ich sage sehr deutlich: Inklusion beginnt im Kopf, aber sie muss auch in das Herz der Menschen.“

Die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung solle auch in Niedersachsen niemanden überfordern, so der Kultusminister. Nicht das Kind, nicht die Eltern, aber auch nicht die Lehrkräfte. „Deshalb rate ich allen, die sich mit Inklusion auch in Kirche auseinandersetzen: Geben Sie uns auch die Chance, dies als langfristiges Bildungsprojekt umzusetzen, sich auch zehn Jahre Zeit zu nehmen, damit es professionell wird – nicht, dass wir nur ein Gesetz beschließen und am Ende scheitern.“

Bildungspolitik in Niedersachsen, Bildungspolitik in Deutschland, müsse im Grundsatz ein Ziel verfolgen, so Kultusminister Althusmann: „Jedem Kind – unabhängig von Begabung, unabhängig von Herkunft, unabhängig von Glauben vielleicht sogar – auf jeden Fall eine echte Bildungschance in unserem Land, in Deutschland, in Niedersachsen zu ermöglichen.“

800 Delegierte und 300 Mitwirkende nehmen am Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche am 6. und 7. Juli in der Oldenburger Weser-Ems Halle teil. Unter dem Motto „… ein Land, das ich dir zeigen will“ (1. Mose 12,1) beraten sie über den Weg der Kirche in das Jahr 2030 beraten. Alle 117 Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche haben eine Delegation entsandt. Offiziell endet der Zukunftskongress am Sonntag, 8. Juli, mit dezentralen Gottesdiensten in allen Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche.

Interessierte können den Kongress unter www.zukunft-oldenburg.de verfolgen. Hier finden Sie aktuelle Berichte, Interviews und Videoclips.

Der niedersächsische Kultusminister Bernd Althusmann bei seinem Grußwort.