Bückeburg (epd). Mit einem Festwochenende vom 21. bis 23. August erinnert die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe an die Anfänge des evangelischen Glaubens in der Region vor 450 Jahren.
Graf Otto IV. ließ am 5. Mai 1559 in der damaligen Grafschaft Schaumburg die Reformation einführen, teilte die Landeskirche am Mittwoch mit. Aus der Grafschaft wurde später das Fürstentum Schaumburg-Lippe zwischen Weser und Steinhuder Meer, mit dem auch die schaumburg-lippische Landeskirche entstand.
Diese blieb auch nach dem Ende des Freistaates Schaumburg-Lippe
1946 selbstständig. Heute ist sie mit rund 61.000 Mitgliedern in 22 Gemeinden auf dem Gebiet eines halben Landkreises die nach Mitgliedern zweitkleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.
«Das lutherische Bekenntnis ist bei vielen Veränderungen unser Kennzeichen», sagte Landesbischof Jürgen Johannesdotter in Bückeburg. Vor hundert Jahren seien rund 90 Prozent der Bevölkerung auf dem Gebiet der Landeskirche lutherisch gewesen. Heute seien es noch zwei Drittel.
Den Festvortrag zum Jubiläum hält Landesbischöfin Margot Käßmann aus Hannover am 22. August um 18 Uhr in der Bückeburger Stadtkirche. Zuvor sind bei einem «Lila Sofa-Talk» der niedersächsische CDU-Vorsitzende David McAllister und der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy zu Gast. Der Festgottesdienst mit Bischof Jürgen Johannesdotter beginnt am 23. August um 15 Uhr auf dem Marktplatz.
Zum Auftakt des Festwochenendes gastieren am 21. August der Sänger Heinz-Rudolf Kunze und die Band «Purple Schulz». Daneben sind weitere Konzerte mit Jazz, Pop, Rock und Klassik sowie mehrere Theateraufführungen geplant, unter anderem auf Plattdeutsch, ein historisches Theater zur Luther-Zeit und ein Clownstheater.
Um auf das Reformationsjubiläum aufmerksam zu machen, hat die Landeskirche zusammen mit der Schaumburger Privat-Brauerei eine neue Biersorte herausgebracht: das «Schaumburger Reformationsbräu». Dafür entwickelte die Brauerei einen eigenen, milden Geschmack. Auf dem Etikett weisen die Luther-Rose und ein Luther-Zitat auf die Ursprünge der Reformation hin.