2. Tagung der Synode des Kirchenkreises Ammerland am 14. Juni in Friedrichsfehn
Am Samstag, 14. Juni, kam die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Ammerland ganztägig in Friedrichsfehn zu ihrer zweiten Tagung zusammen. Als Gast konnte Kreispfarrer Dr. Urs-Ullrich Muther den Vizepräsidenten der Landessynode, Pfarrer Nico Szameitat, begrüßen. Er stimmte die Anwesenden auf die im Herbst anstehenden Delegiertenwahlen in das höchste Gremium der oldenburgischen Kirche ein. Es folgte die Vorstellung der Arbeit des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis. Anschließend wurden Gebäudeplanung und Schutzkonzept beraten, Personen in Gremien gewählt und Beauftragungen vergeben.
Pfarrer Szameitat warb für die Arbeit der Landessynode, in der es vor allem durch das Wirken in den Ausschüssen gute Möglichkeiten der Mitgestaltung innerhalb der Landeskirche gebe. Er verschwieg dabei nicht, dass es auch persönlichen Zeiteinsatz kosten werde, machte aber insgesamt Mut, Teil des Gremiums zu werden. Im Ammerland werden sechs ehrenamtliche Synodenmitglieder und drei Pfarrerinnen oder Pfarrer für den Zeitraum von sechs Jahren gewählt, ebenso entsprechende Stellvertretungen.
Von vielfältigen Möglichkeiten sprach bereits zuvor im Gottesdienst auch Ortspfarrerin Daniela Ludewig-Göckler. Bei allen anstehenden Herausforderungen gebe es neben dem wünschenswerten Plan A weitere 25 Buchstaben im Alphabet und dementsprechend viele neue Ideen und Pläne, wie die kirchliche Arbeit gelingen könne. Gott selber sei ein Meister der Ersatzpläne. An der Ostergeschichte werde das besonders deutlich. Nach dem Tod Jesu gehe das Leben mit der Auferstehung in unerwarteter Weise weiter. Durch das Vertrauen auf die Hilfe Gottes würden die Gemeinden auch künftig noch manche Pläne schmieden und umsetzen, auch wenn der Weg dorthin manchmal mühsam erscheine.
Mit diesen Mut machenden Worten konnten die Delegierten sich im Anschluss sogleich einen Einblick in die Arbeit von rund 70 Haupt- und Ehrenamtlichen des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis verschaffen, die hoffnungsvoll an ihre Aufgaben gehen. Geschäftsführerin Hannah Testa stellte zusammen mit zwei Kolleginnen die umfangreichen Arbeitsfelder und Hilfsangebote vor. Die Angebotspalette reicht von der Asyl-, über die Erwerbslosen-, Sozial- und Frauenberatung über den Senior*innenbesuchsdienst und die Kleiderkammer bis hin zum Förderverein zur Unterstützung der diakonischen Arbeit vor Ort. Die stellvertretende Kreispfarrerin Dr. Hanna Keese dankte den Mitarbeiterinnen für ihren Einsatz und die ausführliche Vorstellung der Arbeit, bevor sie zu den anstehenden Wahlen in verschiedene Gremien und Beauftragungen überleitete.
So wurden Anke Helm-Brandau, Renate Hinderks und Johannes Maczwewski in den Vorstand des Diakonisches Werkes gewählt und als Diakoniepfarrerin wurde Wiebke Perzul bestätigt. Die Beauftragung als Kreisjugendpfarrer wird künftig Dr. Henning Menke übernehmen und als Rechnungsprüfer für den Kirchenkreis wurden Detlef Switters sowie Helge Kahnert bestimmt. In den Kirchenmusikausschuss wurden Meike Bruns, Kerstin Grusemann-Wahl, Pfarrerin Dorothea Herbst und Bianka Nüstedt-Buss gewählt. Dr. Hanna Keese übernahm die Vertretung im Landesausschuss für den Kirchentag und Friedemann Hönsch wurde in den Beirat der Evangelischen Erwachsenenbildung in Oldenburg berufen.
Kreispfarrer Muther stellte den zeitlichen Fahrplan und die Arbeitsweise zu der geplanten Gebäudestrategie vor, die aus Gründen des Klimaschutzes und der zu erwartenden finanziellen Entwicklungen notwendig werden. In seinem anschließenden Kirchenkreisbericht betonte er, der Prozess zur Erstellung von Gebäudeentwicklungsplänen könne eine gute Initialzündung sein, denn nun seien alle Gemeinden aufgefordert, sich darüber Gedanken zu machen, wohin sie als Region im Entwicklungsraum steuern wollen. Ganz im Sinne der Jahreslosung, in der wir aufgefordert würden alles zu prüfen und „das Gute zu behalten“. Auf Kirchenkreisebene wird der Prozess von einer Arbeitsgruppe begleitet, die den Kontakt zu vier Gebäudeentwicklungsräumen und -teams im Kirchenkreis hält.
Neben der Frage, in welchen Gebäuden sich künftig Menschen zur kirchlichen Arbeit treffen, ist die Frage des Umgangs miteinander ebenso wichtig, wenn diese Begegnungen unter Verantwortung des Kirchenkreises stattfinden. Aus diesem Grund erarbeiteten die Anwesenden unter Leitung des Kreispfarrers Muther eine Art Ampelsystem, das beschreibt, welches Verhalten einem anderen Menschen gegenüber in Ordnung und tolerierbar ist und an welcher Stelle es grenzverletzend, übergriffig oder gar straffällig wird. Diese Beschreibungen werden nun in das allgemeine Schutzkonzept zur Prävention sexueller Gewalt integriert. Letztlich geht es darum, Fehlverhalten zu vermeiden, aufzuzeigen und zu ahnden, damit Versammlungen im Kirchenkreis in jeweils geschützten und sicheren Rahmen stattfinden können.
Die dritte Tagung der Synode wird am 07. November um 17.00 Uhr stattfinden. Bis dahin haben die Delegierten nun Zeit, sich über die personelle Vertretung des Kirchenkreises Ammerland in der Landessynode Gedanken zu machen.
Ein Beitrag von Friedemann Hönsch, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Ammerland.