Baccum/Kr. Emsland (epd). Die katholische und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde im emsländischen Baccum bei Lingen haben am Sonntag ein gemeinsames ökumenisches Gemeindehaus eröffnet. Vertreterinnen und Vertreter der beiden Kirchen würdigten das Projekt als «Ökumene par excellence». Unter ihnen waren der katholische Weihbischof des Bistums Osnabrück, Johannes Wübbe, und die reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden.
In ihrer Predigt erinnerte Bei der Wieden laut Manuskript daran, dass «diese Gemeinschaft, so sehr wir uns an ihr freuen, auch aus der Not geboren ist». Die Zahl der Kirchenmitglieder gehe zurück, die Finanzkraft der Kirchen sinke. «Wir werden diese Gemeinsamkeit brauchen in einer Zeit und Gesellschaft, in der wir auf beiden Seiten weniger werden.»
Ursprünglich hatten dem reformierten Kirchensprecher Ulf Preuß zufolge die Katholiken angefragt, ob sie für den Zeitraum der notwendigen Renovierung ihres Gemeindehauses das evangelisch-reformierte Gebäude mit nutzen könnten. Da auch das evangelische Gemeindehaus sanierungsbedürftig war, sei die Idee eines gemeinsamen ökumenischen Hauses entstanden.
2022 habe die katholische Gemeinde das reformierte Zentrum für den symbolischen Preis von einem Euro gekauft und mit 1,3 Millionen Euro nach neuesten Standards saniert, sagte Preuß. Die reformierte Gemeinde habe dafür ein dauerhaftes Nutzungsrecht erhalten und beteilige sich mit einem Drittel an den Nebenkosten.
Die beiden Kirchengemeinden kooperieren laut Preuß schon seit etlichen Jahren eng miteinander. Zur katholischen Gemeinde vor Ort zählen etwa 1.600 Kirchenmitglieder, zur evangelisch-reformierten Gemeinde rund 360.