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Emden (epd). Der Emder Regionalbischof Detlef Klahr hat anlässlich des Europatages am 9. Mai die Errungenschaften der Europäischen Union gewürdigt. "Frieden und Freiheit brauchen heute mehr denn je den Zusammenhalt und das gemeinsame Handeln für eine lebenswerte Welt", sagt er am Freitag. Am 9. Mai 1950 hielt der französische Außenminister Robert Schumann eine historische Rede, die als Grundstein für die europäische Einigung gilt.

 

Nur fünf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg habe Schumann auf die Zusammenarbeit und Gemeinschaft der europäischen Staaten in gegenseitigem Vertrauen gesetzt, sagte Klahr. Schumann habe betont, dass der Friede der Welt nicht gewahrt werden könne "ohne schöpferische Anstrengungen, die der Größe der Bedrohung entsprechen".

 

Der leitende Theologe des evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems betonte, dass kein Einzelner und auch kein einzelnes Land die enormen Probleme und Herausforderungen der Zeit allein meistern könne. "Migrationsbewegungen, das Weltklima und auch die gegenwärtige Pandemie sind Probleme, die sich nur in Solidarität aller Staaten in Europa und darüber hinaus bewältigen lassen."

 

Klahr mahnte gemeinsame Lösungen etwa für die Verteilung der Flüchtlinge auf die europäischen Länder und die Bewältigung wirtschaftlicher Probleme an. "Es braucht den Mut und die Weitsicht von Menschen, die bereit sind, anderen zu vertrauen und Schritte des Miteinanders zu wagen, wie Schumann vor 70 Jahren."

 

Nach Ansicht Klahrs sollten Christen überzeugte Europäer sein. Das Evangelium von Gottes Liebe habe stets über Grenzen hinaus gewirkt. "Für Christen ist es daher selbstverständlich, über den Tellerrand ihres eigenen Heimatlandes hinaus zu sehen." Es sei eine bleibende Aufgabe, gemeinsam mit andern Völkern die Welt auch für die kommenden Generationen zu gestalten.