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Lüneburg (epd). Die Sanierung der mehr als 600 Jahre alten St.-Nicolai-Kirche in Lüneburg dauert wesentlich länger als gedacht. Wegen Rissen im Gewölbe muss die gotische Backstein-Basilika bis ins nächste Jahr geschlossen bleiben, wie die evangelische Pastorin Almuth Wiesenfeldt am Montag mitteilte. Erst im Frühjahr 2026 kann sie voraussichtlich wieder geöffnet werden. «Die Fachleute benötigen mehr Zeit, um in der Kirche Sicherungsnetze aufzuspannen», sagte Wiesenfeldt. Die Netze würden speziell für die Nicolai-Kirche angefertigt, und die Anbringung müsse dem Denkmalschutz entsprechen.

St. Nicolai ist eine der drei großen Innenstadtkirchen in Lüneburg. Erste Schäden im Gewölbe waren im Sommer 2022 aufgetreten. Bruchstücke drohten herunterzufallen. Damit keine Personen zu Schaden kommen, wurde ein Teil des Chor-Umgangs gesperrt, ebenso drei Bankreihen im Mittelschiff. Um eine umfassende Sanierung vorzubereiten, ließ die Gemeinde den gesamten Innenraum im Sommer 2024 mit einem Laserscanner vermessen. Im Januar 2025 stieg eine Kameradrohne auf, um die Schäden zu kartieren. Das Gerät lieferte Nahaufnahmen der Risse in dem bis zu 29 Meter hohen Gewölbe.

Die Kirchengemeinde war zunächst von einer Schließung für einige Wochen ausgegangen. «Dass es nun bis ins nächste Jahr dauert, ist ein schwerer Schlag für uns», sagte Pastorin Wiesenfeldt. Jährlich kämen viele Zehntausend Menschen, um die Nicolai-Kirche zu besichtigen. Bekannt ist die St.-Nicolai-Kirche auch durch zwei moderne Kirchenfenster des Glaskünstlers Johannes Schreiter, auf denen er duch Abbildungen von Blut die Leiden von Jesus symbolisiert.

Mit einer Veranstaltung am 11. Juni um 16.30 Uhr im Glockenhaus soll die Gemeinde über die neue Lage informiert werden. Die Kirche wurde von 1407 bis 1440 im Stil der Backsteingotik errichtet.