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Hannover (epd). Das Thema Pflege bereitet vielen Menschen einer Umfrage zufolge große Sorgen. Für die nicht repräsentative Umfrage hat der Sozialverband Deutschland in Niedersachsen eigenen Angaben zufolge insgesamt fast 1.400 Menschen an verschiedenen Orten des Bundeslandes befragt. Fast drei Viertel von ihnen haben Angst vor den finanziellen Lasten, wenn sie später einmal pflegebedürftig werden, wie der Verband am Mittwoch in Hannover mitteilte.
   
«Pflegebedürftige müssen schon jetzt für einen Pflegeheim-Platz in Niedersachsen etwa 2.300 Euro im Monat dazu bezahlen», sagte Dirk Kortylak vom Vorstand des Landesverbandes. «Gleichzeitig liegt die durchschnittliche Rente bei 1.200 Euro. Die meisten haben keine Ahnung, wie sie diese Lücke schließen sollen.» Kortylak forderte das Land Niedersachsen auf, die Investitionskosten für Heime zu übernehmen. Für die Bewohnerinnen und Bewohner brächte das eine Ersparnis von etwa 500 Euro im Monat.
   
Von der Bundesregierung forderte er, für Renten zu sorgen, von denen man im Alter gut leben könne. Laut der Umfrage befürchten 67 Prozent der Befragten und vor allem Frauen, dass sie sich private Vorsorge im Bereich der Pflege finanziell nicht leisten können. Um das zu ändern, müsse die Politik das Pflegesystem im Ganzen reformieren, sagte Kortylak. Es brauche sowohl eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen, als auch eine Pflegeversicherung, die alle Kosten übernimmt.
   
Auch die Teilnehmenden der Umfrage haben den Angaben zufolge der Politik ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: 93 Prozent finden demnach, dass zu wenig für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen getan wird. Der Verband hat die Befragung im Rahmen seiner Kampagne «Für mehr Miteinander» veranstaltet.