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Oldenburg (epd). Kinder sollten nach Ansicht der Sprachwissenschaftlerin Elke Montanari bereits im Kindergarten mehrere Sprachen lernen. «Weltweit ist es eher die Regel, mit mehreren Sprachen aufzuwachsen, als nur mit einer Sprache wie in Deutschland», sagte die Karlsruher Forscherin am Dienstag in Oldenburg vor Journalisten bei einer Fachtagung für Pädagogen.

   «Kinder sind grundsätzlich mehrsprachig angelegt und lernen neue Sprachen spielerisch mit», sagte Montanari. Dies sei keine Überlastung für die Kinder. In den ersten Lebensjahren entwickelten Kinder ein Gefühl dafür, wie eine Sprache funktioniert. «Gehirne sind keine Schubkästen, sondern entwickeln sich durch Vernetzung.» Alle Kinder sollten diese Ressourcen nutzen können. Schließlich sei «Sprache der Schlüssel zur Bildung».

   Eltern sollten Zuhause mit ihren Kindern in ihrer Muttersprache sprechen, empfahl die Expertin. Es sei wichtig, dass die Kindern die Sprachen in einer ausgezeichneten Qualität kennenlernen. «Es ist nicht sinnvoll, wenn die türkischsprachige Mutter ihrem Kind ein schlechtes Deutsch beibringt.» Ebenso wenig sinnvoll sei es, mit einem deutschen Kind radebrechend in einer anderen Sprache zu sprechen. In den Kindertagesstätten sollten zudem starke Impulse in deutscher Sprache gesetzt werden.