Zum Hauptinhalt springen

Oldenburg (epd). Im Pazifik hat es aktuellen Forschungen zufolge in der Eiszeit große Umwälzungen gegeben. Korallendaten wiesen auf eine veränderte Zirkulation der Meeresströmungen während der Eiszeit hin, teilte die Universität Oldenburg am Dienstag mit. Die Tasmansee, ein Randmeer im Südpazifik, sei damals eine wichtige Komponente im globalen Förderband der Meeresströmungen gewesen.

 

 

 

Für die Studie untersuchte das Team um den Oldenburger Forscher Torben Struve 62 fossile Exemplare einer bestimmten Steinkoralle, die ein Unterwasserroboter südlich von Tasmanien in 1.400 bis 1.700 Metern Tiefe gesammelt hatte. Datierungen zufolge lebten die Tiere vor etwa 10.000 bis 70.000 Jahren, einem Zeitraum, der Höhepunkt und Ende der letzten Eiszeit markiert. «Die Korallen wachsen in Gebieten, in denen starke Strömungen und Turbulenzen auftreten und sich kein Sediment absetzt», sagte Struve, der am Institut für Chemie und Biologie des Meeres forscht.

 

 

 

Den Skeletten der Tiere können die Forscher entnehmen, wie der Ozean zu Lebzeiten der Korallen in der entsprechenden Wassertiefe chemisch zusammengesetzt war. So erhalten sie Hinweise darauf, welche Wassermassen damals durch die Tasmansee strömten. Das Ergebnis der Analyse: Durch die Tiefen der Tasmansee floss während der Eiszeit Wasser aus dem Pazifik.

 

 

 

«Unsere Studie trägt dazu bei, die Dynamik dieses globalen Kreislaufs unter sich ändernden klimatischen Bedingungen besser zu verstehen», erklärte Struve. Nun sei klar, dass zwischen der Strömung in der Tasmansee und der Zirkulation im Pazifik während der Eiszeit eine enge Verbindung bestanden habe. Das Ergebnis der Forschungen könnte nach Ansicht der Wissenschaftler in verbesserte Klimamodelle einfließen.