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Hannover/Berlin (epd). Monate nach dem großen Andrang in Impfzentren und Arztpraxen zeichnen sich Veränderungen in der Impfstruktur ab. Nach Auskunft von Regierungssprecherin Anke Pörksen will Niedersachsen den Schwerpunkt künftig stärker auf mobile Impfteams setzen. Die Anzahl der Menschen, die ihre Impftermine in Hausarztpraxen nicht wahrnehmen, steigt indes bundesweit an. «Absagen oder No-Shows nehmen zu», sagte der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem RedaktionsNetzwerk (Samstag).

 

 

 

Weigeldt betonte, dass die Hausärzte flexibel auf Absagen reagieren und anderen Patienten Impfungen anbieten könnten, sodass in der Regel keine Impfstoffdosen vergeudet würden. Darüber hinaus gelinge es zum Teil auch, Patienten, die aus anderen Anlässen kommen, für eine Impfung zu gewinnen, sagt er dem RND.

 

 

 

In der Diskussion um die Ende September auslaufende Finanzierung der Impfzentren durch den Bund betonte Pörksen, dass sich die Niedersächsische Landesregierung für einen bedarfsorientierten Erhalt der Zentren einsetze. Sie verwies in diesem Zusammenhang auch auf die eventuell notwendigen auffrischenden Booster-Impfungen für die ältere Generation. Die Schließung oder Betriebseinschränkung einiger der landesweit 50 Impfzentren zum Herbst hin sei aber denkbar.

 

 

 

Im Fokus steht Pörksen zufolge zum jetzigen Zeitpunkt der Einsatz mobiler Impfteams in Stadtvierteln, in denen die Hausarztdichte gering sei und die Menschen Vorbehalte gegenüber der Corona-Impfung hätten und noch überzeugt werden müssten. «Da gibt es viele, die noch nicht geimpft sind», sagte Pörksen.

 

 

 

Auf den Wartelisten der Impfzentren stehen nach Auskunft eines Sprechers des niedersächsischen Gesundheitsministeriums zurzeit etwa 260.000 Menschen. Anfang Juni, als die Impfpriorisierung aufgehoben wurde, seien es noch 680.000 Menschen gewesen. «Die Warteliste wächst nicht weiter an», sagte der Sprecher.

 

 

 

In Niedersachsen ist inzwischen mehr als jeder dritte Bürger vollständig gegen Corona geimpft. Die Quote der Erstimpfungen liegt bei 54 Prozent. Die Delta-Variante des Coronavirus ist indes auch in Niedersachsen auf dem Vormarsch. Nach Angaben des Ministeriums gab es am Freitag 125 bestätigte Fälle, rund doppelt so viel wie in der Woche zuvor.