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Hannover (epd). Die hannoversche Landeskirche hat am Montag eine Spendenaktion für Kinder und Jugendliche gestartet, die aus Syrien in den Libanon geflüchtet sind. «Die Lage ist katastrophal», sagte der evangelische Landesbischof Ralf Meister in einer Video-Botschaft zum Auftakt. «Wir brauchen Ihre Hilfe. Damit die Flüchtlingskinder wenigstens ein bisschen Bildung bekommen. Und damit sie und ihre Familien zu essen haben.»

 

 

 

Die Landeskirche wirbt um Spenden für Gutscheine, mit denen sich die Familien mit dem Nötigsten versorgen könnten. 14 Tage lang will sie über ihre Social-Media-Kanäle täglich einen neuen Film ausspielen, der die Not der Menschen im Libanon, aber auch Hilfsinitiativen dokumentiert. Spenden sind den Angaben zufolge über ein eigens eingerichtetes Online-Tool auf Libanonhilfe.Landeskirche-Hannovers.de möglich.

 

 

 

Die Aktion schließt mit einem Online-Gottesdienst am 11. Juli, den Meister in der Marktkirche in Hannover und Joseph Kassab, Präsident des Obersten Rats der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon, in Beirut gemeinsam feiern.

 

 

 

Die aktuelle Finanzkrise im Libanon, die Corona-Pandemie und die Nachwirkungen der Bombenexplosion am 4. August 2020 im Hafen von Beirut träfen das Land hart, sagte der Bischof. Die Hälfte der Bevölkerung lebe unterhalb der Armutsgrenze, mehr als ein Viertel in extremer Armut. Besonders betroffen seien Bürgerkriegs-Flüchtlinge aus Syrien.

 

 

 

Die Evangelische Kirche in Syrien und Libanon (NESSL) habe lange Zeit in vier Flüchtlingsschulen über ihre Diakonie christliche und muslimische Kinder gemeinsam unterrichtet. Diese seien jedoch derzeit wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die Diakonie der Kirche halte jedoch weiter Kontakt zu den Flüchtlingsfamilien. Sie will diese mit den Gutscheinen für Nahrungsmittel und Hygieneartikel unterstützen.

 

 

 

Die hannoversche Landeskirche hat den Angaben zufolge mit mehr als 250.000 Euro aus eigenen Mitteln und aus Kollekten bisher die kirchliche Arbeit für geflüchtete Menschen im Libanon und in Syrien unterstützt. Besonders mit den Schulen habe es dabei eine Kooperation gegeben.