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Braunschweig/Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hat vor einem Generationenkonflikt bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen gewarnt. «Es ist mir ganz wichtig, dass in der Frage der Impfungen die Generationen nicht gegeneinander ausgespielt werden», sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

 

 

 

Für gesunde Kinder und Jugendliche bestehe nur ein geringes Risiko, schwer an Corona zu erkranken. «Anders ist es bei Älteren, die bei weitem noch nicht alle geimpft werden konnten», betonte die Ministerin. Auch dies müsse bei der Frage der Impfstoffverteilung berücksichtigt werden. Sie bedauere, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) «hier unrealistische Erwartungen geweckt hat».

 

 

 

Lambrecht stellte sich hinter die Entscheidung, die Impfung vom 7. Juni an für alle freizugeben - auch für Kinder ab zwölf Jahren. Ärzte könnten dann am besten beurteilen, für wen eine Impfung am dringlichsten sei. «Das gilt selbstverständlich auch für Kinder und Jugendliche, wenn sie besondere gesundheitliche Risiken haben», sagte die Ministerin.

 

 

 

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte am Freitag eine Empfehlung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer auch für Kinder im Alter von zwölf bis 15 Jahren ausgesprochen. Die EU-Kommission muss noch die europaweite Zulassung erteilen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten hatten sich bereits beim Impfgipfel am Donnerstag darauf verständigt, dass sich auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ab dem 7. Juni um einen Impftermin bei den niedergelassenen Ärzten oder in den Impfzentren bemühen können.