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Oldenburg (epd). Ein Päckchen getrocknete Linsen mit einem Ablaufdatum vom März 1989 hat den Wettbewerb um das älteste noch genießbare Lebensmittel in Niedersachsen gewonnen. Das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) der niedersächsischen Landwirtschaftskammer hatte zum Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai dazu aufgerufen, abgelaufene Lebensmittel zu melden, die noch mit Genuss verarbeitet und gegessen wurden, sagte die Fachreferentin Maren Meyer am Montag in Oldenburg. Aus den Linsen sei eine Suppe zubereitet worden.

 

 

 

Insgesamt seien mehr als 110 Fotos von Produkten mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum eingereicht worden, sagte Meyer. Darunter seien unter anderem eine Dose mit einem Bohneneintopf von 1996, ein eingeschweißtes Pumpernickel-Schwarzbrot von 2012 und ein Joghurt, der im September 2021 abgelaufen war. «Alle Produkte waren noch gut und haben lecker geschmeckt», betonte die Fachreferentin für Ernährung.

 

 

 

Ziel der Aktion sei es, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Meyer rät, stets den eigenen Sinnen zu vertrauen. Wenn ein Lebensmittel noch gut aussehe, gut rieche und - vorsichtig getestet - auch noch schmecke, könne es bedenkenlos verzehrt werden. Jährlich werden laut dem ZEHN bundesweit rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette als Abfall entsorgt. Rein rechnerisch werden damit alle vom Jahresbeginn bis zum 2. Mai produzierten Lebensmittel nicht gegessen, sondern weggeworfen.

 

 

 

Das älteste Lebensmittel wurde Meyer zufolge aus Osterholz-Scharmbeck gemeldet. Dort gebe es einen eingemachten Kohlrabi, der im Kriegsjahr 1942 eingeweckt wurde. Allerdings wolle die Familie das Einmachglas nicht öffnen, um das Gemüse zu probieren. Es solle an die Enkel-Generation weitergegeben werden, die dann in 20 Jahren entscheiden soll, ob das Glas zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 2042 geöffnet werden soll.