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Hannover (epd). Angesichts drastisch steigender Corona-Fallzahlen hat Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) die Erwachsenen zu freiwilligen Kontaktbeschränkungen aufgerufen, damit Kinder nicht abermals besonders hart von etwaigen Einschränkungen getroffen werden. «Solange Erwachsene Karneval feiern, die Fußballstadien voll sind und Erwachsene praktisch ohne Einschränkung in die Kneipe gehen können, sollten wir Kindern keine Beschränkungen zumuten», sagte Tonne der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Samstag). Die Erwachsenen sollten lieber ihr eigenes Freizeitverhalten überdenken und ihre sozialen Kontakte einschränken, schließlich hätten die Kinder monatelang für die Älteren zurückgesteckt.

 

 

 

Schulen seien keine Treiber der Pandemie, betonte Tonne: «Sie waren vor einem Jahr nicht am Anstieg der Infektionen schuld und sind es auch jetzt nicht». Die Ursache liege oft im Freizeitverhalten. «Infektionen werden von dort in die Familien und dann in die Schulen hineingetragen oder vorher durch unsere Testungen entdeckt».

 

 

 

Einschnitte in den Schulbetrieb, etwa ein erneutes Abrücken vom Präsenzunterricht, schloss Tonne derzeit aus. Vorstellbar sei aber eine Ausweitung der Test- und Maskenpflicht. So sei eine Erhöhung der Testfrequenz auch für Geimpfte und Genesene möglich. Über eine Verschärfung der Maskenpflicht für Erst- und Zweitklässler müsse ebenfalls nachgedacht werden. «Generell kann man sagen, das Sicherheitsnetz wird engmaschiger werden», unterstrich Tonne. Mit dem von Bund und Ländern beschlossenen «Anschärfen durch 2 G und 2 G plus» würden auch Kitas und Schulen geschützt.

 

 

 

Eine berufsbezogene Impfpflicht für Schulbeschäftigte hält der Minister angesichts «einer Impfquote von mehr als 95 Prozent» in dieser Gruppe nicht für erforderlich. «Die letzten 5 Prozent, die sich nicht impfen lassen wollen, werden sich dann täglich testen müssen», betonte Tonne. Gleiches müsse in Kitas gelten.