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Hannover (epd). Die rund 37.500 Beschäftigten in der niedersächsischen Diakonie sollen in zwei Stufen 3,2 Prozent mehr Gehalt und eine Corona-Prämie erhalten, teilte die Arbeitgeberverband der Diakonie am Donnerstag in Hannover mit. Sowohl die Arbeitgeber als auch die Gewerkschaften sprachen von Verhandlungen in schwierigen Zeiten. Die Vorstände der Tarifparteien - der Diakonischer Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) sowie die Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund - müssen noch zustimmen.

 

 

 

Der DDN-Verhandlungsführer Jens Rannenberg sprach von «schwierigen Verhandlungen», in denen jedoch ein wirtschaftlich verkraftbarer Abschluss erreicht worden sei. Die diakonischen Arbeitgeber hätten nun eine Planungssicherheit: «Der Abschluss fiel uns nicht leicht, doch trägt er den finanziellen Besonderheiten der Corona-Krise Rechnung.»

 

 

 

Auch die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft ver.di, Annette Klausing, zeigte sich mit dem Abschluss «weitgehend» zufrieden. Es sei gelungen, den Diakonietarif dem des öffentlichen Dienstes anzugleichen. Sie bedauerte jedoch, dass die Arbeitgeber nicht den Mut gehabt hätten, etwa die Nachtzuschläge für die Pflegekräfte in Altenheimen auf das Niveau der Pflegekräfte in Krankenhäusern anzuheben. «Beide Jobs sind gleich belastend.» Klausing und Rannenberg kündigten an, sie wollten über diese Fragen des Manteltarifvertrages und der Eingruppierungen weiter verhandeln.

 

 

 

Im Einzelnen sollen die Entgelte zum 1. Januar 2022 um 1,4 Prozent, mindestens jedoch um 45 Euro, steigen. Ab dem 1. Januar 2023 sollen weitere 1,8 Prozent hinzukommen. Auszubildende, Studierende und Praktikanten erhielten jeweils zum Jahresbeginn 25 Euro pro Monat mehr.

 

 

 

Außerdem solle gestaffelt nach der Eingruppierung noch in diesem Sommer eine steuerfreie Corona-Prämie ausgezahlt werden. In den niedrigsten Entgeltgruppen bis einschließlich sollen 700 Euro ausgezahlt werden. Die höchsten Gruppen erhalten noch 300 Euro.

 

 

 

Deutliche Verbesserungen sind Rannenberg zufolge bei den Nachtzuschlägen vorgesehen. Für die meisten Beschäftigten bedeute das eine Anhebung auf mehr als das Doppelte. Ärztinnen und Ärzte erhielten mehr Geld für ihre Bereitschaftsdienste.

 

 

 

Da die Mitarbeitenden in der Altenhilfe bereits im vergangenen Jahr eine Corona-Prämie erhalten hätten, sollen ihre Gehälter statt einer Prämie bereits zum 1. Juli dieses Jahres um 1,75 Prozent angehoben werden, hieß es. Ärztinnen und Ärzte erhielten statt der Prämie einmalig zwei zusätzliche freie Tage.