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Hannover (epd). Die großen Wohlfahrtsverbände bekräftigen anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal. Insbesondere gehe es um gute Personalschlüssel, ausreichende Zeitkontingente und eine angemessene Bezahlung, erklärte die Landesarbeitsgemeinschaft der der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen am Mittwoch in Hannover

 

 

 

Die Arbeit in der Pflege ist sinnstiftend, der Beruf ist krisensicher - diese positiven Aspekte sollten überwiegen, wenn über die Pflege geredet wird», sagte Marco Brunotte, der die niedersächsischen AWO-Bezirke in der Landesarbeitsgemeinschaft vertritt. «Gute Arbeitsbedingungen in diesem Berufsfeld müssen selbstverständlich werden.»

 

 

 

Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, sprach sich dafür aus, in erster Linie die Ausbildung in allen Bereichen zu stärken. Das betreffe die Fachkraftausbildung, aber auch die Assistenzberufe und die Studienmöglichkeiten. «Wir brauchen ausreichend Ausbildungs- und Studienplätze in Wohnortnähe sowie die entsprechende Zahl von Lehrkräften, und alle Auszubildenden müssen eine adäquate Praxisanleitung und Ausbildungsvergütung erhalten», sagte der Diakoniechef.

 

 

 

«Wir sind auf dem Weg: Politik und Arbeitgeber haben inzwischen verstanden, was notwendig ist, um den Beruf noch attraktiver zu gestalten», sagte der Direktor des Landes-Caritasverbands für Oldenburg, Gerhard Tepe. Neue Ausbildungsformen, Weiterbildungskonzepte und digitale Innovation seien bereits auf dem Weg. Mehr Personal, mehr Zeit und mehr Einflussmöglichkeiten müssten den Berufsalltag in den nächsten Jahren verändern, damit sich viele junge Menschen entschieden, den Beruf einer Pflegekraft zu lernen.

 

 

 

Im Prozess der Verbesserungen der Arbeitsbedingungen sei gerade während der Pandemie viel ins Stocken geraten, betonte Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen. «Hier müssen wir nun den Faden umgehend wieder aufgreifen und die Arbeits- und Rahmenbedingungen endlich nachhaltig verbessern. Das müssen wir als Gesellschaft möglich machen.»

 

 

 

Nach Angaben der Landesarbeitsgemeinschaft arbeiten in Niedersachsen zurzeit fast 140.000 Menschen in der ambulanten und stationären Langzeit- und Krankenpflege. Sie betreuen und versorgen aktuell rund 500.000 Pflegebedürftige. Und der Bedarf wachse angesichts des demografischen Wandels weiter. In der Landesarbeitsgemeinschaft sind die sechs niedersächsischen Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen: Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Jüdische Wohlfahrt.