Zum Hauptinhalt springen

Der Landkreis Oldenburg übernimmt die kirchliche Bildungsstätte Blockhaus Ahlhorn als gemeinnützige GmbH. Der Kreistag stimmte am Montagabend, 14. Februar, in Dötlingen einstimmig einem fraktionsübergreifenden Beschlussvorschlag zu. Damit endet die 75-jährige Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg für die beliebte Jugendbildungsstätte. Die ersten neuen Gäste sollen Anfang April eintreffen, sagte Landrat Dr. Christian Pundt (parteilos).

 

Auch künftig werde die Anlage als Tagungs- und Begegnungsort für Jugendliche, junge Erwachsene und Gästegruppen dienen, erläuterte Pundt. Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei auf europäischen, ökologischen, kirchlichen und sozialen Themen. Die oldenburgische Kirche habe das Haus in einem „Top-Zustand“ übergeben, sodass der Betrieb zügig wieder aufgenommen werden könne. Für das erste Jahr rechne der Landkreis mit einem notwendigen Zuschuss von 500.000 Euro.

 

Der Betrieb solle schrittweise wieder hochgefahren werden, sagte der Bremer Projektentwickler Marcus Henke, der sich um die wirtschaftlichen Fragen der neuen „Blockhaus Ahlhorn gGmbH, Tagungs- und Begegnungsort“ kümmern wird. Er gehe davon aus, dass nach fünf Jahren eine schwarze „Null“ möglich ist.

 

Der neue Geschäftsführer und frühere stellvertretende Landrat Niels-Christian Heins lobte die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Kirche und Politik. Der pensionierte Lehrer betonte, dass die Kirche nun endgültig das Blockhaus abgegeben habe. Doch er erwarte, dass sich die Kirche weiter mit ihren Gruppen im Blockhaus engagiere.

 

Bischof Thomas Adomeit zeigte sich „begeistert“ von der Lösung. „Wir sind als Kirche davon überzeugt, dass das Blockhaus in die richtigen Hände gelangt ist.“ Die Kirche werde sich weiter in das Projekt einbringen. „Wir haben uns das Haus vom Herzen gerissen“, sagte der Theologe. Hintergrund sei die bittere Erkenntnis, dass die kleiner werdende Kirche allein das Haus nicht mehr füllen könne.

 

Die oldenburgische Kirche hatte im Mai 2021 den Betrieb aufgrund fortlaufender Verluste endgültig eingestellt. In den vergangenen Jahren hatte sie auf dem Gelände mit insgesamt 15 Gebäuden rund sechs Millionen Euro investiert. Doch sei der weitere Betrieb wirtschaftlich nicht zu verantworten, entschied damals die Synode.

 

Die Kirche hatte das Areal nach dem Krieg von der britischen Militärregierung unter der Maßgabe übernommen, dass dort eine neue demokratische Jugend erzogen werden sollte. Seither wurden im Blockhaus unzählige Schulungen und Freizeiten angeboten. Dies soll auch künftig geschehen. So sei für den 17. bis 24. April ein deutsch-polnisches Jugendtreffen mit 120 Teilnehmenden geplant, sagte Landrat Pundt.

 

Ein Beitrag des Evangelischen Pressedienstes Niedersachsen-Bremen.

 

Fototermin nach dem einstimmigen Beschluss des Kreistages zum Blockhaus Ahlhorn (vordere Reihe von links): Projektentwickler Marcus Henke, Bischof Thomas Adomeit, Landrat Dr. Christian Pundt und Forstamtsleiterin Regine Dörrie sowie (mittlere Reihe von links) Andreas Altergott (AfD), Ratsvorsitzender Hartmut Post (CDU), Michael Rudolph (Landesforsten), Marion Daniel (FDP) und Götz Rohde (Grüne) sowie (oben von links) Thore Güldner (SPD), Dirk Vorlauf (CDU), Udo Heinen (ELKiO), Niels-Christian Heins (Geschäftsführer Blockhaus gGmbH) und Bürgermeister Thosten Schmidtke (Großenkneten). Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch

Fototermin nach dem einstimmigen Beschluss des Kreistages zum Blockhaus Ahlhorn (vordere Reihe von links): Projektentwickler Marcus Henke, Bischof Thomas Adomeit, Landrat Dr. Christian Pundt und Forstamtsleiterin Regine Dörrie sowie (mittlere Reihe von links) Andreas Altergott (AfD), Ratsvorsitzender Hartmut Post (CDU), Michael Rudolph (Landesforsten), Marion Daniel (FDP) und Götz Rohde (Grüne) sowie (oben von links) Thore Güldner (SPD), Dirk Vorlauf (CDU), Udo Heinen (ELKiO), Niels-Christian Heins (Geschäftsführer Blockhaus gGmbH) und Bürgermeister Thosten Schmidtke (Großenkneten). Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch