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Der juristische Oberkirchenrat der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Frank Lütjelüschen, hat angekündigt, dass er sein Leitungsamt zum 30. September 2022 aus persönlichen Gründen aufgeben und zu einem Kreditinstitut nach Bremen wechseln werde. Lütjelüschen (53) gehört seit Anfang November 2021 zur Führungsriege der oldenburgischen Kirche und war im Mai 2021 von der Synode der oldenburgischen Kirche unbefristet zum juristischen Mitglied des Oberkirchenrates gewählt worden. 

 

Er habe die kirchlichen Strukturen und ihre synodalen Entscheidungswege in den letzten neun Monaten kennengelernt, so Oberkirchenrat Lütjelüschen, und diese unterschieden sich teilweise erheblich von denen in Wirtschaftsunternehmen. „Ich habe in diesen Monaten festgestellt, dass mein Herz doch eher für die schnellen Entscheidungswege in der freien Wirtschaft schlägt.“ Besonders schwer habe ihm diese Entscheidung die wirklich gute Zusammenarbeit im Kollegium der oldenburgischen Kirche unter Leitung von Bischof Adomeit gemacht.

 

Bischof Thomas Adomeit betonte in einer ersten Reaktion, dass er die persönliche Entscheidung von Oberkirchenrat Lütjelüschen sehr bedauere. „Ich bin traurig darüber, dass wir mit Frank Lütjelüschen einen Menschen mit großen Kompetenzen im Finanzbereich verlieren, der mit seinem Blick von außen die richtigen Fragen gestellt hat. Für unsere Kirche habe ich mir einen gemeinsamen Weg sehr gut vorstellen können. Oberkirchenrat Lütjelüschen hat aus persönlichen Gründen einen anderen Weg eingeschlagen und ich danke ihm sehr für die sehr gute und immer konstruktive Zusammenarbeit. Ich wünsche ihm und seiner Familie von Herzen Gottes Segen.“ Am Mittwochabend habe er den Gemeinsamen Kirchenausschuss über die Entscheidung von Oberkirchenrat Lütjelüschen informiert, so Bischof Thomas Adomeit. Jetzt würden zeitnah die synodalen Gremien die weiteren Schritte zur Besetzung der Leitungsstelle beraten.

 

Als Leiter des Dezernates II „Recht und Betriebswirtschaft“ im Ev.-luth. Oberkirchenrat in Oldenburg ist Oberkirchenrat Lütjelüschen unter anderem zuständig für die Arbeitsbereiche Recht und Betriebswirtschaft sowie die Gemeinsame Kirchenverwaltung. Neben dem Bischof, der Synode und dem Gemeinsamen Kirchenausschuss leitet und verwaltet der Oberkirchenrat als Kollegialorgan die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Der in drei Dezernate gegliederte Oberkirchenrat ist die oberste Dienst- und Verwaltungsbehörde der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Zur oldenburgischen Kirche gehören 116 Kirchengemeinden gegliedert in sechs Kirchenkreise mit insgesamt rund 381.000 Gemeindegliedern.

 

Der gebürtige Oldenburger Frank Lütjelüschen ist seit 1. November 2021 juristisches Mitglied im Oberkirchenrat der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Zuvor war Lütjelüschen seit 2009 bei der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) schwerpunktmäßig für die Sanierung großer Kreditengagements zuständig, seit 2016 als stellvertretender Leiter der Gruppe Forderungsmanagement. Bis 2009 war Frank Lütjelüschen als Prokurist in mehreren Führungspositionen bei der Sparkasse Bremen tätig, zuvor als Sozialversicherungsfachangestellter bei der AOK Oldenburg. Lütjelüschen hat Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück studiert und seine Ausbildung nach einem Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Oldenburg mit der Zweiten Juristischen Staatsprüfung abgeschlossen. 

 

 

Einführungsgottesdienst von Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen in das Amt des juristischen Oberkirchenrates der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg am 18. November 2021 in der St. Lamberti-Kirche in Oldenburg (von re. nach li.): Bischof Thomas Adomeit, Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen und Oberkirchenrätin Gudrun Mawick. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch

Einführungsgottesdienst von Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen in das Amt des juristischen Oberkirchenrates der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg am 18. November 2021 in der St. Lamberti-Kirche in Oldenburg (von re. nach li.): Bischof Thomas Adomeit, Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen und Oberkirchenrätin Gudrun Mawick. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch