Bis zu rund 80 Frauen treffen sich Ende Oktober zum 2. Oldenburger Frauenmahl. Ziel des Abends ist es, bei einem festlichen Essen über die Zukunft von Kirche und Religion miteinander ins Gespräch zu kommen. Das 2. Oldenburger Frauenmahl findet am Freitag, 24. Oktober, im Lambertus-Saal in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche statt.
In pointierten, provokanten und visionären Beiträgen werden sieben Rednerinnen prominente Frauen aus Kirche und Gesellschaft in jeweils sieben Minuten ihre Gedanken und Ideen zum Thema Reformation und Politik Die radikale Freiheit zur Einmischung in die Welt vortragen, kündigt Dr. Andrea Schrimm-Heins, Frauenbildungsreferentin der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, an. Schrimm-Heins und die Gleichstellungsbeauftragte der oldenburgischen Kirche, Gabriele Rüsch-Tillmanns, haben gemeinsam zum 2. Oldenburger Frauenmahl eingeladen.
Die Reformationsdekade der Evangelischen kirche in Deutschland (EKD) hat im Jahr 2014 den thematischen Schwerpunkt Kirche und Politik. Wir wollen dazu einen Beitrag leisten, sagt Andrea Schrimm-Heins. Hat nicht schon Martin Luther seine reformatorischen Gedanken zwischen Vorsuppe und Hauptgericht entwickelt? Ganze Bücher voller Tischreden belegen das. Oft wird vergessen, wie intensiv die Frauen der Reformationszeit an denselben Tischen gehört und geredet haben und wie sie auch schreibend und kommentierend die reformatorischen Entwicklungen begleitet haben. Die Gleichstellungsbeauftragte ergänzt: Frauen sicht- und hörbar machen, ist auch heute als Gleichstellungsziel noch nicht obsolet.
Das Frauenmahl wurde 2011 erstmals von Marburger Frauen gestaltet und findet inzwischen alle zwei Jahre an mehr als 25 Orten statt. Frauen aus christlichen Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften, aus Bildung und Kunst, aus Politik und Medien treffen sich zu einem festlichen Essen, hören engagierte Tischreden und sprechen über aktuelle Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft.
Ein Frauenmahl unterbricht den Alltag, schafft einen Spielraum, um Standpunkte auszutauschen und Ideen zu entwickeln. So entsteht ein Diskurs, in dem viele zu Wort kommen: über die Zukunft der Kirchen, über Bedeutung und Verantwortung der Religionen in den dringenden Fragen der Gegenwart. Im Anschluss an Martin Luthers Gedanken des Priestertums aller Gläubigen soll ein breiter, demokratischer Meinungsbildungsprozess angeregt werden.
So sind Frauenmahle eine aktuelle Variante der Tischreden im Hause Luther und ein Beitrag zur Lutherdekade. Prominente Rednerinnen geben in kurzen, engagierten Tischreden Anstöße und Anregungen zu Zukunftsfragen. Diese Reden sind der Kern der Frauenmahle. Alle Reden werden auf der Internetseite: www.frauenmahl.de veröffentlicht. Auf dieser Seite werden auch die Termine und Ergebnisse aller Veranstaltungen zusammengetragen. Damit wird ein Barometer geschaffen, das die Stimmung von Frauen zur Zukunft von Kirche und Religion aufzeichnet. Gleichzeitig entsteht ein Pool von Ideen, Anregungen und Voten für die Zukunft.
Referentinnen des Oldenburger Frauenmahls:
Pfarrerin Dr. Uta Andrée, Geschäftsführende Studienleiterin der Missionsakademie der Universität Hamburg
Sabine Blütchen, Präsidentin der Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Dr. Kristina Dronsch, Referentin für Frauen und Reformationsdekade der Ev. Frauen in Deutschland (EFiD), Hannover
Annie Heger, Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin & Moderatorin, Oldenburg und Berlin
Professorin Dr. Annelie Keil, Sozial- und Gesundheitswissenschaftlerin, Bremen
Dr. Ayça Polat, Integrationsbeauftragte der Stadt Oldenburg
Cornelia Rundt, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Niedersachsen, Hannover
Anmeldung bis zum 17. Oktober 2014 bei Karin Kutschke, Tel.: 0441/7701-444 oder E-Mail: karin.kutschke@ev-kirche-oldenburg.de
Kosten: 30,00 Euro
Ein Beitrag von Bärbel Romey.