Hannover/Neustadt am Rübenberge (epd). Im Kloster Mariensee bei Neustadt am Rübenberge erinnert künftig der 33. «Frauenort» in Niedersachsen an die Äbtissin Odilie von Ahlden. Mit einer Veranstaltung am Ostermontag (17. April) in der Abtei des Klosters wird der «Frauenort» offiziell eröffnet, wie der Landesfrauenrat am Freitag mitteilte. Odilie von Ahlden war seit 1512 Vorsteherin des damals katholischen Zisterzienserinnen-Klosters. 1522 vollendete sie eine handschriftliche Sammlung liturgischer Texte, die auch nach der Reformation noch genutzt wurden und vom religiösen Selbstbewusstsein der Klosterfrauen zeugen.
Die Initiative «Frauenorte» erinnert an bedeutende Frauen. Dabei soll nach Angaben des Landesfrauenrates die Stadt- und Regionalgeschichte aus dem Blick von historischen Frauenpersönlichkeiten betrachtet werden. Unter anderem mit Stadtführungen, Ausstellungen oder Theatervorführungen wird dabei an die ausgewählten Frauen erinnert.
«Der Frauenort Äbtissin Odilie von Ahlden weitet in Verbindung mit dem Klostermuseum den Blick auf ein Leben im Frauenkloster», sagte Mechthild Schramme-Haack vom Vorstand des Landesfrauenrates. Der Ort lade zudem zu einer Auseinandersetzung mit weiblichen Lebenswelten ein. Im heute evangelischen Kloster leben seit mehr als 800 Jahren Frauen in einer Gemeinschaft.
Der überparteilich und überkonfessionell arbeitende Landesfrauenrat vereinigt aktuell 65 Frauenverbände und Frauengruppen und vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von über 2,2 Millionen Frauen in Niedersachsen. Ziel der Arbeit ist es, den Einfluss von Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern.