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Hannover (epd). Immer mehr Flüchtlinge melden sich bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern in Niedersachsen und Bremen. «Die Integration von Flüchtlingen bleibt für uns ein Schwerpunkt in diesem Jahr», sagte der Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, Klaus Stietenroth, am Freitag in Hannover. Im Juni waren den Angaben zufolge in Niedersachsen rund 15.300 Geflüchtete arbeitslos gemeldet. In Bremen waren es rund 2.900.

Viele Flüchtlinge bräuchten besondere Unterstützung, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sagte Stietenroth. Seit Anfang 2015 hätten in Niedersachsen rund 9.000 von ihnen Qualifikationsprojekte der Agenturen und Jobcenter begonnen. Um den Deutschunterricht und die berufliche Qualifikation besser zu verzahnen, starte im August ein neues Programm mit dem Titel KompAS.

Die Geflüchteten brächten zwar Berufserfahrungen mit, sie hätten jedoch häufig kaum formale Abschlüsse, sagte Stietenroth. Zudem gebe es eine Spreizung bei den Qualifikationen. Jeder Vierte habe keinen Schulabschluss gehabt, genauso viele hätten aber auch die Mittlere Reife oder höhere Abschlüsse.

Fast 60 Prozent der Flüchtlinge sind nach Einschätzung der Agentur zunächst für Helferberufe geeignet. Jeder Achte könne als Fachkraft oder Experte vermittelt werden. Stietenroth sieht für die Flüchtlinge jedoch Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Drei Fünftel von ihnen seien unter 35 Jahre alt und damit für eine Ausbildung geeignet, sagte er.

Insgesamt zeige sich der Arbeitsmarkt in Niedersachsen robust, sagte der Agentur-Chef in einer Halbjahresbilanz. Die Zahl der Arbeitslosen sank im ersten Halbjahr um 2,3 Prozent auf 257.000 Frauen und Männer. Auch in Bremen ging sie um 2 Prozent zurück.