Hannover (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die Fleischindustrie scharf kritisiert und die Bundestagsabgeordneten aufgefordert, die neuen Regeln für die Branche ohne Einschränkungen zu beschließen. «Die Argumentation der Branche verändert sich ständig», sagte Heil dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Samstag). «Nach den massenhaften Corona-Fällen unter osteuropäischen Mitarbeitern hieß es erst, man wolle freiwillig auf Werkverträge verzichten. Jetzt, da das gesetzliche Verbot kommt, ist es angeblich der Untergang des Arbeitslandes», sagte der Minister: «Ich kann nur jedem Bundestagsabgeordneten raten, sich von diesem Lobby-Unsinn nicht einseifen zu lassen.»
Heil betonte: «Ich bin fest entschlossen, dass wir jetzt endlich in der Fleischindustrie aufräumen. Wir beenden dort Werkverträge und Leiharbeit - und werden ein engmaschiges Netz von Kontrollen installieren.»
Der Gesetzentwurf sei nun wasserdicht, sagte Heil. Auch mit der Gründung von Tochterfirmen könnten sich die Unternehmen nicht dem Gesetz entziehen. «Die Ausnahmen, die wir zu Recht für kleine Handwerksbetriebe geschaffen haben, gelten für Subfirmen eines Konzerns nicht», unterstrich der Minister. «Die Fleischindustrie sollte keine Energie verschwenden, um nach Schlupflöchern zu suchen.»