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Die Landesarmutskonferenz sieht ein eklatantes Missverhältnis zwischen gigantischer Steuerhinterziehung und einer Skandalisierung des sogenannten Bürgergeldbetruges. Mit einer Aktion in Hannover will das Bündnis darauf aufmerksam machen.

Hannover (epd). Mit einer Aktion «zwischen den Jahren» will die Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) auf eine «wachsende Ungleichheit und extreme finanzielle Schieflage in unserer Gesellschaft» aufmerksam machen. Zwei mit Geldscheinen beklebte Säulen sollen am 29. Dezember ab 12 Uhr an Hannovers zentralen Platz Kröpcke auf die Dimension der Steuerhinterziehung in Deutschland im Vergleich zum sogenannten Bürgergeldbetrug hinweisen.

Es gehe darum zu zeigen, «wo der tatsächliche gesellschaftliche Schaden entsteht und wo politisch irreführend skandalisiert wird», erläuterte Fabian Steenken, Geschäftsführer der Landesarmutskonferenz Niedersachsen, die Aktion. «Während Milliarden nach oben umverteilt werden, wird auf dem Rücken der Ärmsten eine Scheindebatte über angeblichen Betrug geführt.»

Vier Meter hohe Säule zeigt Steuerbetrug
Die erste Säule soll den Angaben zufolge vier Meter in die Höhe ragen und symbolisiert «weit über 200 Milliarden Euro, die jährlich durch Steuerhinterziehung Staat und Gesellschaft entzogen werden».
Eine daneben platzierte Säule soll den missbräuchlichen Bürgergeldbezug repräsentieren und ist laut LAK «kaum einen halben Zentimeter hoch». Ergänzt werde die Aktion durch ein Quiz zum Thema, bei dem Passantinnen wertvolle Preise gewinnen und ihre Sicht der Probleme darstellen können, hieß es.

Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen wurde 1995 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen.