Bremen (epd). Trotz rasant steigender Corona-Infektionszahlen schließt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, einen Verzicht auf Weihnachtsgottesdienste aus. Alle, die einen Weihnachtsgottesdienst wünschen, würden diesen auch bekommen, sagte Bedford-Strohm am Sonntag am Rande der digital organisierten EKD-Synodentagung in Bremen. Er verwies auf die bestehenden Hygienekonzepte, die die Kirchengemeinden gemäß den Bedingungen vor Ort aufstellen.
Eine einheitliche Empfehlung der EKD schloss Bedford-Strohm mit Verweis auf die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern aus. Die einheitliche Linie sei aber, dass weiterhin keine unverantwortlichen Risiken für Menschen eingegangen werden sollen.
Zuvor hatte der scheidende Ratsvorsitzende in seinem letzten Ratsbericht an die 128 Synodalen entschieden dazu aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die erdrückende Mehrheit der schwer Erkrankten seien Ungeimpfte, sagte der Theologe. Wer sich jetzt endlich dazu durchringe, sich impfen zu lassen, helfe sich selbst, «uns allen, aber ganz besonders den Kindern und den Menschen, die sich nicht impfen lassen können».
Die Synodentagung der EKD war am Morgen mit einem Gottesdienst im Bremer Dom St. Petri eröffnet worden. Die Synodalen beraten bis Mittwoch digital, weil ein Teilnehmer einer vorbereitenden Gremiensitzung positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Am Dienstag und Mittwoch werden der Rat der EKD als Leitungsgremium neu gewählt und der Ratsvorsitz neu vergeben. Bedford-Strohm stellt sich nach sieben Jahren an der EKD-Spitze nicht erneut zur Wahl.