Salzgitter/Braunschweig (epd). Rund 2.000 Motorradfahrer auf 1.500 Maschinen haben am Sonnabend nach Polizeiangaben mit einer Gedenkfahrt an Unfallopfer des vergangenen Jahres erinnert. Der Korso von Salzgitter nach Braunschweig stand unter dem Motto «Fahre und Lebe». Die Aktion gilt den Veranstaltern zufolge als größte ehrenamtlich organisierte Gedenkfahrt bundesweit. Sie zählten rund 3.000 Teilnehmer.
In einem ökumenischen Gedenkgottesdienst in der evangelischen St.
Martinikirche in Braunschweig entzündeten die Biker wie in den Vorjahren Kerzen für die Gestorbenen. Insgesamt seien in der vergangenen Motorradsaison neun Tote in der Region zu beklagen gewesen, hieß es. Die Unfallopfer im Alter von 16 bis 58 Jahren seinen alle männlich gewesen. Als Unfallursachen wurden unangepasste Geschwindigkeit oder mangelnde Wahrnehmung der Biker durch Pkw-Fahrer genannt.
Seit Beginn der Gedenkfahrten vor 28 Jahren habe sich die Zahlen der in Deutschland zugelassenen Motorräder verdreifacht, sagte der ehrenamtliche Motorradpfarrer der braunschweigischen Landeskirche, Reinhard Arnold: «Gleichzeitig ist die Anzahl der Unfallopfer in unserer Region auf ein Viertel zurückgegangen.» Erstmals forderte er die Gottesdienstbesucher nach dem Totengedenken auf, einer Selbstverpflichtung zu verantwortlichem Verhalten im Straßenverkehr und Ehrfurcht vor Gottes Schöpfung zuzustimmen.
Schirmherr der Fahrt war auch in diesem Jahr Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU). Die Veranstaltung war mit einer Kampagne für Verkehrssicherheit gekoppelt. Den Abschluss bildete am Abend eine Motorradfahrer-Party auf dem Rathausplatz in Salzgitter-Lebenstedt. Seit Beginn der Gedenkfahrten haben die Biker bereits an mehr als 400 Unfallopfer im Braunschweiger Land erinnert.