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Die EKD-Ratsvorsitzende Fehrs hat die Bedeutung von Feiertagen wie dem Buß- und Bettag für die Gesellschaft betont. Diese seien gemeinsame Zeiten des Innehaltens. Sie warnte vor ihrer Abschaffung aus vermeintlich wirtschaftlichen Gründen.

 

Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat zum Buß- und Bettag die Bedeutung «gesellschaftlicher Atempausen» für den gesellschaftlichen Zusammenhalt betont. «Unsere Gesellschaft braucht Orte und Zeiten, an denen wir zur Ruhe kommen und uns fragen können: In welcher Welt wollen wir leben, und welchen Beitrag leisten wir selbst?», erklärte die Hamburger Bischöfin am Dienstag angesichts wiederkehrender Debatten über die Abschaffung gesetzlicher Feiertage. Gemeinsame Feiertage ermöglichten genau dieses Innehalten.

Fehrs rief dazu auf, den Buß- und Bettag als «Tag der Gewissensschärfung» zu nutzen. Er biete eine wichtige Chance, eigenes Handeln zu prüfen und für Frieden zu beten. Der Tag wird in diesem Jahr am Mittwoch (19. November) begangen. «Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist eine Stärke, keine Schwäche», sagte die Theologin: «Sie eröffnet die Möglichkeit zur Veränderung und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt.» Auch dieser komme einer leistungsstarken Volkswirtschaft zugute.

Demgegenüber habe die Streichung des Buß- und Bettages als arbeitsfreiem Feiertag nachweisbar keine anhaltenden ökonomischen Vorteile erbracht. Der protestantische Buß- und Bettag, erstmals 1532 in Straßburg offiziell eingeführt, wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer Sachsen als arbeitsfreier gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen.