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    Bückeburg (epd). Für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen ist nach Ansicht des leitenden Bischofs der deutschen Lutheraner, Johannes Friedrich, der familiäre Zusammenhalt unverzichtbar. Auch für ein seelisch ausgeglichenes Leben der Erwachsenen und für einen erfüllten Lebensabend sei die Familie sehr wichtig, sagte Friedrich am Freitagabend vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe in Bückeburg. Die Bedeutung der Familie sei allerdings nicht an traditionelle Formen gebunden. Sie könne auch in neuen Formen erlebt werden. Friedrich ist zugleich Landesbischof der bayrischen lutherischen Kirche.

    Auch für die Weitergabe des Glaubens und das Hineinwachsen in Wertvorstellungen sei die Familie nicht zu ersetzen, sagte er. Die Misshandlung von Kindern, die Verwahrlosung von Jugendlichen, das Ausgebranntsein bei Berufstätigen und die Einsamkeit älterer Menschen zeigten jedoch, dass es es um die "familiären Geflechte" zurzeit nicht gut stehe, so der Münchner Bischof: "Unser Lebensstil ist für den Zusammenhalt nicht gerade förderlich."

    Friedrich steht an der Spitze der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), eines Zusammenschlusses von acht deutschen Landeskirchen mit zusammen rund zehn Millionen Mitgliedern. Die Synode in Schaumburg-Lippe tagt bis zum Sonnabend in Bückeburg. Auf der Tagesordnung steht unter anderem der turnusgemäße Bericht von Bischof Jürgen Johannesdotter. Das Kirchenparlament verabschiedet außerdem den Etat für 2009, der knapp unter 20 Millionen Euro liegt. Die schaumburg-lippische Landeskirche im nördlichen Landkreis Schaumburg ist mit rund 61.500 Mitgliedern die zweitkleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.(epd Niedersachsen-Bremen/ 14.11.08)