Zum Hauptinhalt springen

Hannover (epd). Die um rund 43 Prozent gestiegenen Kirchenaustritte sind dem hannoverschen Landesbischof Ralf Meister zufolge «besorgniserregend». Neben bewährten Formen müsse die Kirche auch nach neuen Wegen suchen, damit Menschen der Glaube berühre, sagte der evangelische Theologe der am Sonntag in Niedersachsen erscheinenden «Evangelischen Zeitung». Dies könnten neue Gottesdienstformen zu anderen Zeiten oder auch ein Konzert eines Posaunenchors im Supermarkt sein.

Trotz der innerkirchlichen Debatten um Einsparungen und Neuorganisation sei die Kirche da, wenn Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen Begleitung brauchten, betonte Meister. «Als Kirche sind wir präsent, wenn die Post weg ist, die Bank und der Einkaufsladen.» Haupt- und Ehrenamtliche setzten sich jeden Tag mit Engagement, Kreativität und Begeisterung dafür ein.

Der mit rund 2,8 Millionen Mitgliedern größten deutschen Landeskirche kehrten im Jahr 2014 rund 29.546 Menschen den Rücken. Im Vorjahr lag die Zahl der Austritte eigenen Angaben zufolge noch bei 20.705. Mit rund 3.612 Menschen sind im vergangenen Jahr rund 500 weniger Gläubige wieder in die Kirche eingetreten als 2013. Auch die Taufen sind mit 22.123 im Vergleich zum Vorjahr um 800 zurückgegangen.