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Wolfenbüttel (epd). Der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns hat angesichts der Diskussion um eine mögliche Triage in Kliniken vor einer Panikmache gewarnt. «Die Debatte schürt Ängste», sagte der evangelische Theologe am Freitag dem epd. Derzeit gebe es keine Triage. «Die Lage ist zwar angespannt. Aber wir haben jetzt den Lockdown und das heißt, die Zahlen der Corona-Infizierten werden sich vermutlich stabilisieren und runtergehen.»

 

Die Entscheidung, welche Patienten mit welchen intensivmedizinischen Maßnahmen behandelt werden, sollte in der Verantwortung vor Ort bleiben. «Es handelt sich um Einzelentscheidungen. Die sollten Ärzten und Kliniken überlassen bleiben.» In der Debatte hatten unter anderem Verbände gefordert, dass der Bundestag Kriterien für die Auswahl von Beatmungspatienten festlege.

 

Der Begriff Triage (französisch für Auswahl, Sortieren, Sichten) stammt ursprünglich aus der Kriegsmedizin. Er beschreibt die Priorisierung medizinischer Hilfeleistung, insbesondere bei unerwartet hohem Aufkommen an Patienten und unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten. Wegen der knapper werdenden Beatmungsplätze für Covid-19-Erkrankte wird befürchtet, dass Mediziner in Deutschland in nächster Zeit verstärkt vor Triage-Situationen gestellt werden könnten.

 

Internet: www.landeskirche-braunschweig.de