Bremen (epd). Unter dem Motto "Heiraten wen ich will und wann ich will" informiert ein neuer Flyer in Bremen Migranten über Hilfen bei einer drohenden Zwangsverheiratung. Das Angebot der Landesfrauenbeauftragten Ulrike Hauffe und von Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) richte sich an Mädchen und junge Frauen, aber auch an Männer, die mit einer Zwangsheirat konfrontiert seien, teilte die Senatskanzlei am Montag mit. Das Flugblatt schildere kurz und übersichtlich die deutsche Rechtslage und liste die Anlaufstellen in Bremen und Bremerhaven auf. Es soll in Kürze an den Schulen verteilt werden.
Heranwachsende junge Menschen sollten ihre Rechte kennen und wissen, dass eine Heirat gegen ihren Willen eine Straftat darstelle, sagte Hauffe. Umfragen und Studien belegten, dass die Zwangsverheiratung junger Frauen und auch Männer Realität sei. Schulen berichteten, dass Mädchen plötzlich nicht mehr zur Schule kämen, weil sie offenbar im Ausland verheiratet wurden.
Für junge Menschen sei es oft eine Zerreißprobe, zwischen ihrer Selbstbestimmung einerseits sowie ihren Traditionen andererseits entscheiden zu müssen, betonte die Migrationsbeauftragte bei der Sozialsenatorin, Silke Harth. Die Fachleute in den Beratungsstellen wüssten um diesen Konflikt und könnten Auswege aufzeigen.
Den Flyer "Heiraten wen ich will und wann ich will" kann man hier herunterladen.