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Um die Integration Geflüchteter zu fördern, wurde 2015 das Bündnis «Niedersachsen packt an» gegründet. Die Partnerschaft will sich nun auch für den Erhalt von Demokratie und Zivilgesellschaft einsetzen.

Hannover (epd). Das angesichts der Zuwanderung zahlreicher Flüchtlinge 2015 gegründete Integrationsbündnis «Niedersachsen packt an» feiert sein zehnjähriges Bestehen. Um auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren, werde die Partnerschaft künftig als «Bündnis für Integration, Demokratie & Vielfalt» weitergeführt, teilte die Staatskanzlei am Freitag in Hannover mit. Für den 19. Februar 2026 lädt das Bündnis zu einer zentralen Konferenz nach Hannover ein.

An dem Bündnis sind neben dem Land auch Kirchen, Gewerkschaften, Unternehmen, Wohlfahrtsverbände und Kommunen beteiligt. Es war am 30. November 2015 gegründet worden, um die Eingliederung von Flüchtlingen in die Gesellschaft voranzubringen. Dabei geht es um Sprachkurse, Bildung, Arbeit oder den Wohnungsmarkt.

Angesichts zunehmender populistischer und demokratiefeindlicher Tendenzen wolle das Bündnis neben Integrationsthemen künftig auch die Zivilgesellschaft stärken und demokratische Werte sichern, begründete die Staatskanzlei die Umbenennung. «Als modernes Einwanderungsland treten wir für eine offene, freiheitlich-demokratische und vielfältige Gesellschaft ein», erläuterte Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD).

Wie Regierungssprecher Christian Budde dem Evangelischen Pressedienst (epd) erläuterte, hat das Land für das Bündnis bislang jährlich rund 300.000 Euro investiert. Im kommenden Jahr erhält es 266.000 Euro und zusätzlich einmalig 100.000 Euro für regionale Veranstaltungen.

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sagte, das Bündnis sei «ein gelungenes Zeichen dafür, dass wir in Niedersachsen Herausforderungen gemeinsam anpacken statt rumzunörgeln». Das Engagement der Bündnispartner mache ihr «großen Mut für die Zukunft».

Der evangelische Bischof Ralf Meister aus Hannover nannte die bisherige Arbeit des Bündnisses eine Erfolgsgeschichte. «Unser Ziel als Bündnis bleibt, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken», sagte er. «Wir sind verpflichtet, klar Stellung gegen Ausgrenzung und für Solidarität zu beziehen.»

Das Bündnis hat nach eigenen Angaben bisher mehr als 50 Konferenzen und Tagungen sowie rund 50 Jobmessen organisiert und zahlreiche Projekte zur Integration umgesetzt. Laut Staatskanzlei leben derzeit rund 292.000 Menschen mit Fluchterfahrung in Niedersachsen. Mehr als zwei Drittel der 2015 Geflüchteten im erwerbsfähigen Alter seien inzwischen berufstätig.